Günter Olberg Libros






Eine schwarz und gelb gezeichnete Wespe fliegt langsam dahin. Unter ihrem Körper befindet sich ein nahezu gleichgroßes, braunes Etwas, das das geübte Auge des Imkers oder Insektenkenners als Honigbiene erkennt. Die Wespe landet am Boden, läuft mit hurtigen Schritten und verschwindet mit ihrer Beute im Loch, das sich in einem Feld- oder Waldweg, zwischen den Steinen einer Kopfpflasterstraße, in einer Bahnböschung oder einer Abraumhalde befindet. Manchmal geht es nicht so glatt ab, weil die Wespe erst scharren muss, um den Eingang zur Höhle frei zu bekommen. Im Deutschen wird diese Wespe als Bienenwolf bezeichnet, den meisten Imkern der Alptraum schlechthin.
Die vorwiegend nächtliche Lebensweise und die geringe Stimmfreudigkeit der meisten Säuger erschweren die Feststellung ihres Vorkommens in wechselndem Grade. Doch aus hinterlassenen Zeichen kann der Kundige sehr viel über das Vorkommen und auch eine ganze Menge über ihr Tun erfahren. Unter diesen Zeichen spielen die Fußabdrücke - Tritte, Spuren und Fährten - eine besonders wichtige Rolle. Sie bilden den Gegenstand der Fährtenkunde. Für die Jäger ist das „Lesen“ der Fährten eine Voraussetzung ihres Berufes; Landwirte, Zoologen und alle Naturfreunde sind aber genauso daran interessiert. Der Bewegungsweise der Tierarten und insbesondere des Schalenwildes hat der Verfasser mehr Raum gewidmet, als es zum Erkennen der Fährten unbedingt notwendig ist. Man kann auch Fährtenkunde ohne solche Kenntnisse betreiben, aber zumindest die biologisch Interessierten werden es begrüßen, daß versucht wird, nicht nur die Frage nach dem „Wie“, sondern auch die nach dem „Warum“ zu beantworten. Es ist dem Verfasser gelungen, das so viel bearbeitete Gebiet durch einige wirklich neue Beobachtungen zu bereichern. Die klaren Schemata und die gut ausgewählten Fotos gewährleisten die dabei nötige Anschaulichkeit.
Die Umweltbedingungen stehen der Entwicklung und Ausbreitung der Lebewesen entgegen oder begünstigen sie. Die Anpassungsfähigkeit der Pflanzen ist ausschlaggebend für ihre Ansiedlung an neuen Standorten. So haben sich viele Pflanzengesellschaften dem Wasser angepaßt, andere dem Moor und Sumpf; sie spezialisierten sich in ihrem Körperbau und ihren Funktionen weitgehend auf diese Biotope. Die verschiedensten Formen der Anpassung haben sich herausgebildet. Die Pflanzen leben auf oder unter der Wasseroberfläche oder mit bestimmten Organen im, mit anderen über dem Wasser. Sie entwickelten Schwimm- und Luftblätter, paßten sich an stehende, langsam und schnell fließende Gewässer an, manche auch an den mehr oder weniger großen Salzgehalt des Wassers. Die Unterwasserpflanzen mußten vor allem, um sich vermehren zu können, die Funktionen ihrer Geschlechtsorgane an die veränderte Umwelt anpassen. Auch die im Moor und Sumpf lebenden 'fleischfressenden' Pflanzen stellen eine Allpassungsform an die Nährstoffarmut des Bodens dar, auf dem sie wachsen. Wie bei allen Lebewesen können wir auch bei diesen Pflanzenarten beobachten, daß die arteigene Entwicklung stets verknüpft ist mit dem Problem der Anpassung an die Umwelt, mit deren Bedingungen sie sich auseinandersetzen müssen, um den Fortbestand der Art zu sichern.
Wer als Naturfreund sandige Wald-, Feld-, und Heidewege durchwandert, ist bestimmt ab und zu auf große, schlanke Grabwespen mit langem, gestieltem Hinterleib aufmerksam geworden. Er hat sie vielleicht auch dabei beobachtet, wie sie rittlings eine Raupe forttrugen oder mit der Herstellung bzw. dem Verschließen ihres Nistloches beschäftigt waren. Doch nur der Wespenkundige weiß, daß sich hinter dem Wort Sandwespe die Angehörigen zweier verschiedener Gattungen verbergen, die je drei einheimische Arten enthalten. In der deutschen Fachliteratur finden wir sie unter den wissenschaftlichen Benennungen Ammophila und Psammophila. Beide rechtfertigen die deutsche Bezeichnung, weil die Übersetzung aus dem Griechischen in jedem Falle „die Sandfreundin“ bedeutet. Alle Namen kennzeichnen den Lebensraum dieser Wespen, doch würde ein großer Teil der übrigen Grabwespen (Sphecidae) und der Wegwespen (Pompilidae) die gleiche Bezeichnung mit noch größerem Recht verdienen.
Der Schilfgürtel unserer Gewässer ist ein sehr spezieller Lebenraum. Die dort lebenden Vogelarten zeigen entsprechende Anpassungen an dieses schwankende Biotop. Der Autor untergliedert sie in schilfstete und schilfholde Arten sowie Gäste im Schilfgürtel. Dommeln und Sänger, Rallen, Taucher und Weihen werden eingehend beschrieben.