Stadtentwicklung wird aufgrund kommunaler Finanzknappheit zunehmend in Form städtebaulicher Großprojekte betrieben. Sie bündeln Entwicklungsziele, die einerseits dem Gemeinwohl verpflichtet sind, andererseits privaten Verwertungsinteressen dienen. An solchen Großprojekten sind mehrere Verwaltungsressorts und darüber hinaus eine Vielzahl anderer Experten verschiedener Professionen beteiligt. Damit stellt sich in heterogenen Planungsarrangements zentral das Problem der Koordination, um divergierende Wahrnehmungen der Entwicklungspotentiale und daraus abgeleitete Planungskonzepte zu vermitteln. Von Leitbildern erhofft man sich, daß alle Akteure eine einheitliche Orientierung akzeptieren – trotz der Differenz ihrer organisatorischen Kontexte. Anhand einer aktuellen Fallstudie, der „Stadt für Wissenschaft und Wirtschaft Berlin Adlershof“, untersucht der Autor in diesem Band die Möglichkeiten, einen komplexen Planungsprozeß mittels eines Leitbilds zu steuern. Im Blickpunkt stehen dabei die organisatorischen Bedingungen, unter denen die notwendige Konsensfähigkeit des Leitbilds mit den spezialisierten Anforderungen der Akteure in Einklang gebracht werden kann, sowie die Konsequenzen für die Innovativität der Planung
David Naegler Orden de los libros

- 2003