Nietzsche and "An Architecture of Our Minds" focuses on his seminal ideas about architecture, both actual and metaphorical, and the creative responses they elicited. In this volume, twelve contributors from a variety of disciplines provide fresh readings of the scattered, aphoristic fragments that Nietzsche devoted to the art of building and consider their impact on artists, writers, and architects.
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Seit Madame de Staëls De l'Allemagne (1813) gilt Weimar in Frankreich als Verkörperung des “guten” goetheanischen Deutschlands - im Gegensatz zum preußischen Potsdam. So verwundert es kaum, daß nach dem preußisch-französischen Krieg von 1870/71 und der deutschen Reichsgründung Weimar westlich des Rheins weiterhin als Leitbild dient. Auch in der thüringischen Kleinstadt versucht man, durch privilegierte Beziehungen zu Paris einen eigenen Status gegen das aufstrebende Berlin zu behaupten. Der vielfältige Kulturaustausch zwischen Paris und Weimar in dieser Zeit wird von zwölf Autoren aus Deutschland und Frankreich nachgezeichnet. Alle Beiträge kommen zu dem überraschenden Ergebnis, daß das angeblich so konservative Weimar sich der französischen Kunst und Kultur früher und stärker öffnet als die kaiserliche Hauptstadt.
Der vorliegende Band untersucht die deutsch-französischen Kunstbeziehungen aus der Perspektive der „Vermittlung“, mit der Kritiker und Künstler über die Grenzen hinweg die Rezeption der jeweiligen anderen Kunst und Kultur gesprägt haben. An Fallbeispielen wird der komplexe Prozeß deutlich, in dem die ästhetische Rezeption sich mit Vorstellungen von nationalen Eigenschaften verband. Das Gesamtbild ist durchaus zweispältig: Vermittlungsprozesse können das Fremde ins Eigene „übersetzen“, zur Aneignung beitragen - sie können aber auch das Fremde noch fremder erscheinen lassen.