Wie es scheint, sind wir aus einem Jahrhundert der großen Kriege, dem 20. Jahrhundert, in ein Zeitalter der großen Katastrophen, in das 21. Jahrhundert, gelangt. In solchen Zeiten haben die leichtes Spiel, die da sagen: Wenn es Gott gäbe, dann dürfte er das alles doch nicht zulassen - Terrorakte, Kriege, Flutkatastrophen oder tödliche Trockenheit. In unserem Jahrhundert steht die christliche Predigt deshalb in besonderer Weise vor der Herausforderung, angesichts solchen vielfachen Leides dennoch von dem zu reden, was Menschen ermutigt und zu neuer Hoffnung befähigt. Die in diesem Band vorgelegten 24 Predigten von Wolfgang Ratzmann wollen zeigen, wie wichtig dabei das Reservoir biblischer Texte werden kann, in denen Menschen früherer Zeit ihren Gottesglauben als Grund ihrer Hoffnung elementar bezeugt haben. Sie unterstreichen, dass mit Hilfe der biblischen Hoffnungsbilder auch eigene Erfahrungen und heutige Sichtweisen in den Blick kommen, die die biblischen Perspektiven verstehen und sie in unsere heutige Zeit übersetzen helfen. Der Predigtband will in seiner Weise dazu beitragen, dass Menschen von heute ihre Lebens- und Glaubenshoffnungen bewahren und erneuern können.
Wolfgang Ratzmann Libros






Im Gemeindeleben spielen nicht nur die liturgisch geprägten Sonn- und Festtagsgottesdienste eine Rolle, sondern auch vielfältige Formen von Andachten. Durch ihre Flexibilität eignen sie sich für Zusammenkünfte in kleinen Gruppen ebenso wie für offene Gottesdienste, die mit liturgisch ungeübten Teilnehmenden rechnen. Dennoch spielen Andachten als Lehrgegenstand in der Ausbildung für kirchliche Mitarbeitende oft nur eine Nebenrolle, und es gibt kaum Literatur, die ihnen oder anderen Interessierten Hinweise zum Verständnis von Andacht und zu ihrer praktischen Gestaltung geben würde. Diesem Mangel versucht das vorliegende Buch zu begegnen. Der erste Teil führt in Geschichte, Sinn und Bedeutung der Andacht ein. Im zweiten Teil werden vielfältige praktische Hinweise zur inhaltlichen und formalen Gestaltung von Andachten gegeben. Dabei spielen klassische Andachtsformate ebenso eine Rolle wie einzelne Versuche, auch unter den besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie Andacht zu halten.
Das Theologische Seminar Leipzig war eine von den »Inseln« im »roten Meer« des von der SED beherrschten DDR-Bildungssystems, weil es von den evangelischen Landeskirchen unterhalten wurde und Inhalt und Struktur des Theologiestudiums unabhängig von staatlicher Beeinflussung gestalten konnte. Hier studierten viele, denen in der DDR Oberschule und Abitur – nicht zuletzt aus politischen Gründen – verweigert wurden. In diesem persönlich gehaltenen Erzählbuch erinnern sich ehemalige Studierende und Dozenten wie beispielsweise Christoph Dieckmann, Wolfgang Hegewald, Hans-Jörg Dost, Wilfried Engemann und Christoph Kähler an prägende Persönlichkeiten und an bemerkenswerte Umstände eines freien Studiums in unfreien Zeiten.
"Gott ist gegenwärtig"
- 337 páginas
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Was ist Gottesdienst? Kann Liturgie missionarisch sein? Die in diesem Buch vereinten Aufsätze des Leipziger Praktischen Theologen beschäftigen sich mit solchen elementaren liturgietheologischen Anliegen. Oder sie wenden sich stärker liturgiepraktischen Problemen zu, indem sie nach den Auswirkungen einer veränderten Fest- und Feierkultur auf die Texte und Feste des Kirchenjahres fragen, nach der Bedeutung der Kirchenmusik für die Zukunft der Kirche oder nach neuen und missionarisch akzentuierten Gottesdienstformen. Alle Beiträge sind von der Überzeugung bestimmt, dass der Gottesdienst nach wie vor der zentrale Ort christlicher Gottesbegegnung ist, auch wenn sich einzelne Formen wandeln und die Gottesdienstpraxis vielfältiger wird.
„Liturgiewissenschaft hat einerseits die Offenbarung Gottes, die in der Liturgie gefeiert wird, zum Thema; sie ist also ein theologisches Fach. Zum anderen trägt das Fach kulturwissenschaftliche Züge, die man vielleicht noch zu wenig entdeckt hat; Liturgiewissenschaft erschließt schlicht und einfach ein gewichtiges kulturelles Segment. Die Liturgiewissenschaft ist eine Disziplin, die auch in diesem Sinne Grenzgängerin ist und folglich in Kirche und Wissenschaft in ganz besonderer Weise gebraucht wird.“
Die Kirchen in Ostdeutschland befinden sich seit Mitte der 90er Jahre unter einem massiven Veränderungsdruck. Vor allem finanzielle Gründe zwingen sie, ihre ererbten Strukturen zu reformieren. Der deutliche Veränderungsdruck verleitet dazu, Kirchenreformen allein unter finanziellem Gesichtspunkt zu betreiben, ohne deutlich nach deren ekklesiologischer Angemessenheit zu fragen. Die vorliegende Veröffentlichung will mit soziologischen und theologischen Überlegungen dazu beitragen, die Lage der Kirchen Ostdeutschlands zu analysieren und Leitlinien für ihren künftigen Weg aufzuzeigen.
Unter dem Begriff „Lebendige Liturgie“ hat sich der Deutsche Evangelische Kirchentag seit mehr als zwanzig Jahren zum Experimentierfeld in Sachen liturgischer Praxis entwickelt. Ergeben sich daraus die Konturen für die Gottesdienste der Zukunft? Dieses Buch zeigt die vielfältigen Möglichkeiten, die „Lebendige Liturgie“ des Kirchentages in die gemeindlichen Gottesdienste zu übernehmen.
Gewaltakte werden häufig religiös begründet. Deshalb ist es dringend nötig, nach dem Verhältnis der Religionen zu Gewalt zu fragen. Fördern sie die Gewaltlosigkeit und den Frieden oder stehen sie eher mit der Gewalt im Bunde? In zwölf Beiträgen gehen Religionswissenschaftler und Theologen aus Berlin, Erfurt, Halle, Jena und Leipzig dieser Frage vorrangig im christlichen Kontext nach. Sie beschäftigen sich u. a. mit umstrittenen biblischen Texten und zentralen christlichen Symbolen, mit Gewaltphänomenen in der Geschichte des Christentums, mit Aussagen des Koran zur Gewalt, mit sachgerechter Erziehung, mit dem Sinn von Friedensgebeten, mit der Übersetzung des Gebots der Feindesliebe in politische Ethik, mit dem Thema Gewalt in christlich-fundamentalistischen Bewegungen