Die Lebensbeschreibungen der Konstanzer Bischöfe zwischen 1384 und 1434 bieten einen Einblick in die Biografien von acht bedeutenden Amtsinhabern. Diese Zeit war geprägt von politischen und religiösen Umwälzungen, die die Region und die Kirche maßgeblich beeinflussten. Der Band beleuchtet die Herausforderungen und Errungenschaften der Bischöfe und vermittelt ein umfassendes Bild der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse.
Quellen zur Bildungs-, Sozial- und Musikgeschichte des Esslinger „Collegium Alumnorum“ 1598–1810
Diese Quellenedition bietet einen umfassenden Einblick in das Collegium Alumnorum der Reichsstadt Esslingen, das von 1598 bis 1810 bestand. Sie dokumentiert die Entwicklung des Protestantismus in Württemberg und die Lebenswege von Stipendiaten aus einfachen Verhältnissen. Ein wertvolles Material für historische Forschungen.
Gedenk- und Erinnerungskultur im Spannungsfeld von Gegenwart und Zukunft. Festschrift zum Abschied von Insa Eschebach als Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Der Begleitband zur Ausstellung „Ravensbrück 1939–1945: Christliche Frauen im Konzentrationslager“ zeichnet die Lebenswege von dreizehn Frauen nach, die sich aufgrund ihrer religiösen Einstellung kritisch oder oppositionell gegenüber dem NS-Regime verhielten und deshalb verhaftet wurden. Zugleich wirft er ein Schlaglicht auf die Vielfalt unterschiedlicher konfessioneller Kulturen in Europa – die Häftlinge stammten aus römisch-katholischen, griechisch- und russisch-orthodoxen sowie verschiedenen reformatorisch-protestantischen Milieus. Ein Kapitel nimmt das religiöse Umfeld der Frauen in der Zeit vor ihrer Verhaftung in den Blick, ein zweiter Teil widmet sich den religiösen Praktiken im Lager. Auch die Rolle der evangelischen Kirche in der unweit des KZ gelegenen Stadt Fürstenberg während der NS-Zeit wird thematisiert. Sieben Essays vertiefen die Themen.
Evangelische Kirchenordnungen entstanden im 16. Jahrhundert vor dem Hintergrund des reformatorischen Umbruchs. Sie tragen ordnende Strukturen in die Kirche ein, indem sie Ämter, Liturgie, Predigt und Lehre neu definieren. Viele Kirchenordnungen gehen aber weit darüber hinaus, indem sie auch in andere Lebensbereiche, die ebenfalls als von Gott verordnet angesehen wurden, eingreifen. So wirken diese Regelungen in das gesellschaftliche Leben mit Fragen der Fürsorge und sozialen Ordnung oder in den Bereich von Haus und Familie mit Fragen der Ehe und des Zusammenlebens der Partner. Kirchenordnungen stellen also nicht nur, wie der Begriff zunächst vermuten lässt, Regelungen für die Kirche dar, sondern haben auch eine welt- und gesellschaftsgestaltende Dimension. Zwischen diesen beiden Polen bewegen sich die Beiträge des vorliegenden Bandes, die auf den in der Sehlingschen Ausgabe edierten Kirchenordnungen basieren.
Um 1460 auf Schloss Hegi bei Winterthur geboren, machte Hugo von Hohenlandenberg eine ungewöhnliche Karriere. 1496 wurde er zum Bischof von Konstanz gewählt und leitete das wohl grösste deutsche Bistum bis zu seinem Tod 1532. Als Kirchenfürst und 'geborener Eidgenosse' stand er zwischen 'Schwaben' und 'Schweizern', als Bischof sah er sich mit Reformatoren wie Zwingli konfrontiert, als Bauherr förderte er Schlösser wie Hegi, Arbon und Meersburg, als Mäzen setzte er Kunst gezielt zur Propagierung religiöser Inhalte ein, und als Adliger war er eingebunden in ein weites familiäres Netzwerk. Ein schillernder Vertreter der spätmittelalterlichen Machtkirche, war Hugo von Hohenlandenberg auch ein Mann der Zeitenwende. Das Buch greift aktuelle Forschungen zum Konstanzer Bistum im 15. und 16. Jahrhundert auf, stellt einzelne Aspekte des Episkopats von Hugo vor und lädt zu einer Reise zu Orten der bischöflichen Erinnerung ein.
Wolfgang Petkes Lehre und Forschungen zur Kirchengeschichte, zu den Hilfswissenschaften und zur Wissenschaftsgeschichte basieren auf intensiven Quellenstudium und hinterfragen gängige Lehrmeinungen. Die größtenteils aus unveröffentlichtem Archivmaterial erarbeiteten Aufsätze sind grundlegenden Beiträge zur Kirchen- und Verfassungsgeschichte des Alten Reichs und zur Geschichte Nordwestdeutschlands. Das überfachliche Engagement des Jubilars spiegelt sich in den Beiträgen von Kollegen anderer Fachrichtungen wie der Kunstgeschichte und der Theologie. Über die Grenzen des Geschichtswissenschaft hinaus setzt der Sammelband den quellenzentrierten Austausch interdisziplinär fort.
Mit der Einführung der Reformation in einem Territorium oder einer Reichsstadt mussten Landesherren und Magistrate neue Ordnungen für das kirchliche Leben schaffen, da sie die päpstliche Obödienz und bischöfliche Jurisdiktion nicht mehr anerkannten. Die enge Verbindung von Religion und Politik im 16. Jahrhundert führte dazu, dass die entstandenen Kirchenordnungen nicht nur für kirchliche Belange, sondern auch für das weltliche Rechtsleben von großer Bedeutung waren. Zu den Bestandteilen der Kirchenordnungen gehören gottesdienstliche Regelungen, Liturgien, agendarische Bestimmungen, Gebetsformulare, Anstellungsvoraussetzungen für Geistliche sowie Kirchendisziplin und Bannregelungen. Die Reformation erhielt insbesondere durch die Reichsstädte bedeutende Impulse. Diese urbanen Gemeinwesen waren überregionale Handelsplätze, die den Austausch von Waren, Nachrichten und neuen Ideen förderten. Im Vergleich zur ländlichen Bevölkerung war die Lesefähigkeit in den Städten höher, was die Verbreitung des Humanismus und reformatorischer Bewegungen begünstigte. Theologisch gebildete Prädikanten in den südwestdeutschen Reichsstädten arbeiteten mit den städtischen Magistraten zusammen, um Neuregelungen des kirchlichen Lebens zu schaffen, die weit über die jeweiligen Reichsstädte hinaus Einfluss auf das Kirchenordnungswesen anderer Städte und Territorien hatten.