Jürgen Dendorfer Libros






Für den Frühhumanismus im Reich nördlich der Alpen hatte der sog. Eichstätter Kreis um Bischof Johann von Eych (1445–1464) besondere Bedeutung. Dessen spezifisches Profil herauszuarbeiten und so am Eichstätter Beispiel die Prägung der ersten Humanistengeneration im Reich genauer zu fassen, ist das Ziel des vorliegenden Bandes. Dazu werden hier zwei ansonsten getrennte Forschungsdiskurse – der zum (Früh-)Humanismus und der zur Kirchenreform des 15. Jahrhunderts – zusammengeführt.
Nach dem Basler Konzil
- 444 páginas
- 16 horas de lectura
Kaum ein Thema prägte die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts mehr als das Ringen um die Kirchenreform. Die von den Konzilien in Pisa, Konstanz und Basel entworfenen Konzepte zur Reform in capite et membris verpufften - so die Ansicht der bisherigen Forschung - nach dem Ende des Basler Konzils (1449) weitgehend wirkungslos. Dagegen liegt diesem Band die These zugrunde, dass sich die Reetablierung des Papsttums nach 1450 gerade im Spannungsfeld zwischen konziliar-korporativen Vorstellungen und den monarchischen Traditionen des Papsttums vollzog. Die Beiträge verfolgen die Transformation der auf den Konzilien diskutierten Konzepte eines korporativ beschränkten Papsttums in einer nach dem Basler Konzil vor allem in Rom geführten Debatte um die Verfaßtheit der Kirche. Texte und Autoren dieser kaum bekannten Reformdiskussion werden vorgestellt und Wechselwirkungen mit der päpstlichen Herrschaftspraxis und dem Papstzeremoniell aufgezeigt. -------------------------------------------------------------------------------- Links: Sonderforschungsbereich 573 der Ludwig-Maximilians-Universität München
Das elsässische Kloster Lützel hatte durch die Gründung von Tochterklöstern eine enorme Ausstrahlung auf den ganzen südlichen Oberrhein. Da Zisterzen ordenstypische Prägungen aufwiesen und zugleich in Konkurrenz mit anderen geistlichen Gemeinschaften standen, bildet das Filiationsnetz einen sinnvollen Raum des Vergleiches. Der Band nimmt in guter landesgeschichtlicher Tradition acht Männer- und fünf Frauenklöster des Zisterzienserordens in den Blick, um die Konturen der einzelnen Klöster im Vergleich mit anderen herauszuarbeiten. Die Beiträge des ersten Teils geben einen strukturierten Überblick über die Zisterzienserklöster am Oberrhein mit Seitenblicken auf die Nachbarregionen in Norden, Süden und Osten. Der zweite Teil nähert sich den zisterziensischen Realitäten in der Region über die Erörterung übergreifender Fragestellungen.
Tenere et habere
Leihen als soziale Praxis im frühen und hohen Mittelalter
Seit mehr als zehn Jahren diskutiert die deutschsprachige Forschung über das „Lehnswesen“. Zahlreiche Beiträge haben mittlerweile gezeigt, dass es weder im frühen noch im hohen Mittelalter jenes allumfassende Ordnungsmodell war, das politische, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse strukturierte. In dieser Forschungslandschaft, die verständlicherweise von einer Dekonstruktion der bisherigen Annahmen geprägt war, versucht der Band einen neuen Akzent zu setzen. Er erprobt, indem er von „Leihe“ und „Leiheformen“ spricht, ein begriffliches und analytisches Instrumentarium, das engführende feudo-vasallitische Deutungen zu vermeiden helfen soll. Die Autorinnen und Autoren des Bandes, der aus der Arbeit mehrjähriger Treffen in Freiburg und Tübingen hervorgegangen ist, untersuchen dazu ein breites Panorama von Quellen von der Karolingerzeit bis ins 13. Jahrhundert.
Zum Gedenken an Dieter Mertens
Ansprachen und Vorträge beim Trauergottesdienst in der Liebfrauenkirche zu Günterstal (17. Oktober 2014) und der Akademischen Gedenkfeier an der Albert-Ludwigs-Universität (13. November 2015)
Am 4. Oktober 2014 verstarb Dieter Mertens in Freiburg, wo er von 1991 bis 2004 als Ordinarius für Mittelalterliche Geschichte gelehrt hatte und bis zu seinem Tod forschte und publizierte. Das vorliegende Bändchen dokumentiert die Reden, die seine akademischen Weggefährten, seine Schüler und Kollegen beim Trauergottesdienst in der Liebfrauenkirche zu Günterstal am 17. Oktober 2014 sowie ein Jahr später, im November 2015, bei der Akademischen Gedenkfeier der Albert-Ludwigs-Universität hielten. Alle Ansprachen, insbesondere die Traueransprache seines Freundes Johannes Helmrath, die Würdigung des Kollegen durch Thomas Zotz sowie die wissenschaftlichen Beiträge Gerd Althoffs und Markus Müllers sind geprägt von der bleibenden Erinnerung an Begegnungen und Gespräche mit dem Verstorbenen. In den „Freiburger Beiträgen zur Geschichte des Mittelalters“ werden die Ergebnisse von Ringvorlesungen, Vortragsreihen, Workshops, Tagungen sowie Festschriften und kleinere monographischen Abhandlungen publiziert. Die anvisierten Bände – Sammelschriften oder Abhandlungen – sollen zeitnah, ein Jahr nach Erscheinen der Bücher auch online über das Repositorium der Universitätsbibliothek Freiburg zugänglich sein, um so sich verändernden Publikations- und Lesebedürfnissen entgegenzukommen.
Das vorliegende Buch führt zum Gedenkjahr 2018, 800 Jahre nach dem Tod des letzten Zähringers, alle wesentlichen Aspekte der Zähringerherrschaft auf dem aktuellen Forschungsstand zusammen. Der Sammelband dokumentiert eine große wissenschaftliche Tagung zum Stand der Zähringerforschung, die im September 2016 in St. Peter im Schwarzwald, im Hauskloster der Zähringer, stattfand. Die historische Forschung konnte in den letzten Jahrzehnten zahlreiche neue Erkenntnisse zu diesem nur scheinbar vielbehandelten Thema ans Licht bringen. So trafen sich in St. Peter renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um sich über ihre Ergebnisse auszutauschen und auf der Basis jahrzehntelanger Forschungen ein Resümee zu ziehen. Die Beiträge zeigen zahlreiche neue Perspektiven auf: Die Stellung der Zähringer im europäischen Rahmen, ihre Herrschaftsrepräsentation in heute noch sichtbaren, beeindruckenden Formen wie dem ersten Bau des Freiburger Münsters oder neue Erkenntnisse zur Geschichte des Böcklinkreuzes. Nicht zuletzt werfen sie am Zähringer Erbfall ganz grundlegende Fragen der Herrschaftsstruktur des Reiches um 1218 auf.
„Erinnerungsorte“ sind – basierend auf einem Konzept des französischen Historikers Pierre Nora – keine topographischen Orte im engeren Sinne, sondern historische Bezugspunkte der kulturellen Identität einer Gesellschaft. „Erinnerungsort“ kann also ein geographischer Ort sein, aber auch ein Gebäude, ein historisches Ereignis, eine historische Persönlichkeit oder ein Kunstwerk. Am Oberrhein gibt es erstaunlicherweise Erinnerungsorte an das Mittelalter, die nicht nur für die jeweilige nationale Geschichtskultur prägend sind, sondern in Frankreich, Deutschland und in der Schweiz gleichermaßen Bedeutung haben. Im vorliegenden Band finden sich Erinnerungsschichten einer gemeinsamen überregionalen Identität, die hinter die nationalen Geschichtskulturen der frühen Neuzeit bzw. die nationalen Geschichtsbilder des 19. und 20. Jahrhunderts zurückgreifen. Die Beiträge stellen den derzeitigen Forschungsstand zum jeweiligen „Ort“ selbst dar und fragen gleichzeitig danach, wann und warum diese Erinnerungsorte in den jeweiligen kulturellen Gemeinschaften konstruiert wurden und welche Deutungen sie in den Geschichtskulturen Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz seit dem 19. Jahrhundert erfahren haben.
817 - die urkundliche Ersterwähnung von Villingen und Schwenningen
- 261 páginas
- 10 horas de lectura
Die Stadt Villingen-Schwenningen feiert im Jahr 2017 das 1200-jährige Jubiläum von Villingen, Schwenningen und Tannheim. Im Jahr 817 wurden in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen die drei Stadtbezirke zum ersten Mal erwähnt. Dieser Kaiserurkunde und dem Zeithorizont ihrer Abfassung widmete sich im Jahr 2015 eine Tagung in Villingen-Schwennigen, die sowohl die wissenschaftliche Grundlage als auch den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete. Gemeinsam ist es dem Stadtarchiv Villingen-Schwenningen, der Abteilung Landesgeschichte an der Universität Freiburg und dem Alemannischen Institut Freiburg e. V. gelungen, Experten zur Geschichte der Karolingerzeit für diese Tagung in Villingen-Schwenningen zu gewinnen. Deren Ergebnisse dieser dreitägigen Konferenz sind nun in diesem Band versammelt. Neben der Urkunde selbst werden die Baar im früheren Mittelalter, die beteiligten Personen und Institutionen sowie mit Alemannien und dem Reich in der Zeit Ludwigs des Frommen der größere Kontext in den Blick genommen.
Die Stadt Freiburg im Breisgau ist ein sehr frühes, wenn nicht das früheste Beispiel einer planmäßigen fürstlichen Stadtgründung des Hochmittelalters. Die Gründung der Herzöge von Zähringen war in vielerlei Hinsicht zukunftsweisend, herausragend sind die den Bürgern zugestandenen Freiheiten und Rechte. Noch heute zeugen zahlreiche Denkmäler wie das Münster, die Gerichtslaube, das Haus zum Walfisch oder die Bächle vom mittelalterlichen Freiburg. Grund genug sich eingehend mit dieser 'Blütezeit' der Stadtgeschichte zu befassen. Ausgehend von zehn ausgewählten Ereignissen der Freiburger Geschichte des Mittelalters wird diese ferne, für die Stadt aber entscheidende Epoche lebendig und liegt in gut lesbarer und allgemeinverständlicher Form in diesem Buch vor. Das thematische Spektrum reicht dabei von den Anfängen der zähringischen Stadtgründung im sogenannten Investiturstreit bis zum Ende des Mittelalters, als der monumentale Bau des gotischen Münsters seinen Abschluss fand. Beiträge zur Fastnacht, dem Bergbau, der Universitätsgründung, der jüdischen Gemeinde und dem Reichstag sind nur einige der weiteren 'Schlaglichter' zur Stadtgeschichte.