Die zankende Zunft
Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945




Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945
Betroffene, Beschuldigte und Vertuscher im Bistum Münster seit 1945
Das Buch untersucht den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch katholische Priester im Bistum Münster seit 1945. Es beleuchtet das Leid der Betroffenen, die Täter, begünstigende Faktoren sowie die Reaktionen der Kirchenleitungen und des sozialen Umfelds, um die Dynamiken und Auswirkungen dieser Verbrechen zu verdeutlichen.
Katholische Aktion in Deutschland im europäischen Kontext 1920–1960
»Katholische Aktion« – unter diesem Schlagwort versuchten Päpste und Bischöfe seit den 1920er Jahren katholische Gläubige weltweit für die Interessen der Kirche zu mobilisieren. Das Buch bietet die erste umfassende Programm- und Wirkungsgeschichte dieser Idee im deutschen Katholizismus zwischen Erstem Weltkrieg und Zweitem Vatikanischem Konzil. Die »Actio Catholica« war eine weltweite laienapostolische Kampagne Pius’ XI. und Pius’ XII. für eine »Verchristlichung der Welt«. Der »Pest des Laizismus« sollte in den weitgehend säkularisierten Gesellschaften des 20. Jahrhunderts eine Kampffront katholischer Laien entgegengesetzt werden. Während die Bedeutung dieser Programmatik in Deutschland lange Zeit unterschätzt wurde, zeigt die Arbeit, wie sehr auch der deutsche Katholizismus zwischen Weimarer Republik und früher Bundesrepublik von den Ideen der Katholischen Aktion geprägt war. Ebenso wie in Frankreich und Italien war auch in Deutschland die Katholische Aktion das zentrale kirchliche Experimentierfeld, auf dem der katholische »Laie« seine moderne Gestalt annahm.
Bernhard Groethuysen, ein bedeutender Philosoph und Historiker, zählt zu den zentralen Figuren des deutsch-französischen Kulturtransfers in der Zwischenkriegszeit und gilt als Wegbereiter der modernen Kultur- und Mentalitätsgeschichte. Diese umfassende intellektuelle Biographie verbindet Groethuysens Leben und Werk und verortet sie im Kontext der europäischen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts. Sein Werdegang, geprägt von Studien bei Wilhelm Dilthey und Georg Simmel, führte ihn von der Berliner Universität in die Intellektuellenmilieus von Paris, wo er seit den frühen 1920er Jahren lebte. Die französische Hauptstadt wurde seine Wahlheimat, und er verbrachte dort den Großteil des Jahres, umgeben von Persönlichkeiten wie André Gide. Als Lektor beim renommierten Verlag Gallimard trug er dazu bei, Autoren wie Kafka und Musil in Frankreich bekannt zu machen. Gleichzeitig war er bis 1933 Professor für Philosophie an der Berliner Universität. 1927 veröffentlichte er ein wegweisendes Werk über die Entstehung der bürgerlichen Welt- und Lebensanschauung in Frankreich, das als methodischer Brückenschlag zwischen französischer Mentalitätsgeschichte und deutscher Geistes- und Ideengeschichte gilt.