"Lernen ohne Noten" ist ein schulpadagogisch wie bildungspolitisch bedeutsames Thema. Es verlangt eine Praxis der Leistungsbeurteilung, die Diagnose und Verstandigung mit den Lernenden und deren Forderung in einen Wirkungszusammenhang stellt. Mit der Vergabe von Noten gehen Ungerechtigkeit, Beurteilungsfehler und Beeintrachtigungen der Selbstkonzepte von Lernenden einher. Solche Befunde sind seit den 1970er Jahren bekannt, doch haben sie bis heute keine flachendeckend veranderte Praxis der Leistungsbeurteilung hervorgerufen. Das Buch mochte Lehrerinnen und Lehrern Moglichkeiten aufzeigen, wie eine notenfreie Leistungsbeurteilung begrundet und in allen Schulformen gestaltet werden kann. Ohne Noten zu lernen bedeutet dann, formativ-lernforderlich und dialogisch-partizipativ Erfolge fur die Lernenden auszuweisen.
Silvia Iris Beutel Libros






Das Buch behandelt die Thematik der notenfreien Leistungsbeurteilung und deren Relevanz für eine gerechtere und demokratische Schulbildung. Es thematisiert die Herausforderungen, die aus gesellschaftlichen Krisen, Unsicherheiten und dem Einsatz von KI resultieren, und fordert innovative Lerndesigns sowie eine neue Prüfungskultur. Durch die Analyse von Beurteilungsfehlern und deren Auswirkungen auf das Selbstkonzept der Lernenden wird ein Ansatz skizziert, der auf Pädagogischer Diagnostik basiert und die aktive Beteiligung der Lernenden fördert. Ziel ist es, praktikable Modelle für eine gerechte Leistungsbeurteilung in allen Schulformen zu entwickeln.
Zeugnisse, die nur aus Noten bestehen, dominieren ungeachtet aller Kritik unser Schulsystem. Es bestehen jedoch durchaus pädagogische Spielräume für eine Leistungsbeurteilung, die sich an Kompetenzen orientiert und im Dialog mit Schüler*innen und Eltern stattfindet. So erhält die Selbstverantwortung der Lernenden und ihre Wertschätzung ein stärkeres Gewicht. Der Band bietet eine Einführung in das Problemfeld, stellt einen neuen Lern- und Leistungsbegriff vor und zeigt Alternativen der Leistungsbeurteilung auf, die analog wie digital genutzt werden können. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden
Leistungsermittlung und Leistungsbewertung in der Schule sind anstrengend und oft auch nicht befriedigend. Das Kompendium bietet ein Spektrum von Vorschlägen zur Weiterentwicklung in der Praxis. Die Praxishilfen sind eingebettet in den aktuellen Stand der Forschung. Die Autoren geben Anregungen für - die Entwicklung von Tests und Klausuren - die Erprobung von Beobachtungsbögen für Lehrer(innen) und Schüler(innen) - Lernberichte in der Sekundarstufe I - Präsentationen in der gymnasialen Oberstufe - Bewertungen in offenen Unterrichtssituationen Die Beiträge unterstützen Veränderungen in der Klasse, aber auch die Standpunktbildung im Rahmen von Schulentwicklungsprozessen.
Auf 155 Seiten gibt das Buch einen Überblick über wichtige Ansätze der Reformpädagogik (z. B. altersgemischte Lerngruppen, projektorientiertes und eigenverantwortliches Lernen). Namhafte WissenschaftlerInnen kommen ebenso zu Wort wie Lehrkräfte und SchülerInnen der Winterhuder Reformschule sowie WegbegleiterInnen der Schule aus dem In- und Ausland. Die Festschrift spiegelt thematisch auch die Bandbreite der „Winterhuder Gespräche“ wider, einer Vortragsreihe zur Reformpädagogik, die seit 2003 vom Förderverein der Winterhuder Reformschule (ehemals Reformschule für Hamburg) veranstaltet wird.
Handbuch Gute Schule
Sechs Qualitätsbereiche für eine zukunftsweisende Praxis
Was ist eine gute Schule und wie wird man zu einer? Im Handbuch Gute Schule setzen sich Experten aus Schule und Wissenschaft mit dem Verständnis guter Schulen auseinander, basierend auf eigenen Erfahrungen und der reflektierten Perspektive als Akteure im Deutschen Schulpreis. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Preises wird die Frage nach den Merkmalen guter Schulen jährlich neu gestellt und beantwortet. Diese Diskussion ist oft kontrovers, jedoch stets produktiv und zielt auf die bestmöglichen Begründungen ab. Der fachliche Kern des Verständnisses guter Schule umfasst sechs Qualitätsbereiche: Leistung, Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schulentwicklung. Diese Bereiche werden wissenschaftlich analysiert und praxisnah reflektiert. Was zeichnet eine Schule in jedem Qualitätsbereich aus? Wie geht es den Schülerinnen und Schülern? Welche Wege hat die Schule eingeschlagen und welche Herausforderungen gab es? Die Antworten bieten Einblicke in wissenschaftliche Diskurse und Schulentwicklungsprozesse. Wer nach Anregungen für die Weiterentwicklung von Schulen sucht, die dem Lernen neue Impulse verleihen, findet in diesem Band wertvolle Inspiration.
In diesem Band wird die UmSetzung individueller Förderung an Ganztagsgymnasien in NRW in den Blick genommen. Neben theoretischen Überlegungen zur Bedeutung der individuellen Förderung und deren Herausforderung für die Gymnasien stehen Erfahrungen und die im Projekt begleiteten Entwicklungsschritte von sieben Projektschulen im Mittelpunkt. Die Berichte der dargestellten Schulen basieren dabei auch auf Daten aus leitfadengestützten Interviews, die mit den jeweiligen Projektbeteiligten im Sommer 2014 geführt wurden. Zudem werden Materialien, die aus den Vorhaben und Konzepterneuerungen der Schulen resultierten, erläutert und zur Anschauung hinzugefügt. Der Band will mögliche Wege und vielfältige Ansätze der individuellen Förderung aufzeigen, um Schulen darin zu ermutigen, sich auf den Weg der Erneuerung zu begeben, und um heutigen sowie künftigen Schülergenerationen sinnvolle und zukunftsbeständige Bildungserfahrungen zu ermöglichen.
Individuelle Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung
Lernförderung und Schulqualität an Schulen des Deutschen Schulpreises
„Die Schule benötigt eine auf die Bedingungen heterogener Lerngruppen zugeschnittene diagnostische, didaktische und kommunikative Expertise von Lehrerinnen und Lehrern, um Lernen und Leistung im Kontext bestmöglicher Entwicklungschancen der Schülerinnen und Schüler zu sehen und zu fördern. Schulen, die sich beim Deutschen Schulpreis bewerben, zeigen vielfach Konzepte der Individualisierung, Lernförderung und Beteiligung der Lernenden, bei denen Leistungsbeurteilung als ein wesentlicher Teil einer differenzierten Lernorganisation und als Beitrag einer effizienten, gerechtigkeitsorientierten und demokratiepädagogisch gehaltvollen Schulpraxis anschaulich und praktisch wird. Der Band will diese Praxiserfahrungen darstellen, auswerten und sie für die Lehreraus- und -weiterbildung nutzbar machen. Anhand der Bewerbungsportfolios dieser Schulen sowie durch Interviews mit Lehrerinnen und Lehrern werden Möglichkeiten einer individualisierenden Didaktik sowie der entsprechenden formativen und summativen Formen von Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung aufgezeigt. Vor diesem Hintergrund werden die pädagogischen Chancen, die sich mit der Beteiligung der Lernenden an der Evaluation ihrer Leistungsentwicklung verbinden, im Kontext einer demokratiepädagogisch fundierten Schulkultur sichtbar. “
Lernen in Vielfalt nicht nur anzuerkennen, sondern zum Ausgangspunkt einer grundständigen pädagogischen Erneuerung und damit zum Anlass von Schul- und Unterrichtsentwicklung in Bildungseinrichtungen werden zu lassen, ist gegenwärtig Herausforderung und Gestaltungsaufgabe zugleich. Schulleitungen und Lehrkräfte benötigen dazu theoretisches und empirisches Wissen, vor allem aber schulpraktische Erfahrungen und Anschauungen. Der vorliegende Band greift die Grundfragen einer heterogenitätsbewussten Schul- und Unterrichtsentwicklung auf. Dabei zeigt sich, dass ein Lernen in Vielfalt sich in einer Pädagogik entfaltet, die die Entwicklungsstärke der Einzelschule sieht, aber auch deren Rahmenbedingungen auf Systemebene und in den regionalen Kontexten einbezieht. Das Buch gliedert sich in zwei Hauptteile: Der erste wendet sich der Diskussion und Definition zentraler Begriffe der Pädagogik zu. Im zweiten Teil steht Heterogenität als Herausforderung und Chance für Schul- und Unterrichtsentwicklung im Mittelpunkt, wobei Ergebnisse praktischer und wissenschaftlicher Projekte vorgestellt werden.
An vielen Lernbiografien lässt sich die Verknüpfung von Tests, Noten, Zensuren und Versetzungen bzw. Schullaufbahnentscheidungen mit der Wahrnehmung von Druck, partiellem Versagen, möglicherweise von Diskriminierung und Ausgrenzung aufzeigen. Klassenarbeiten und Zensuren korrespondieren mit Selbstkonzepten und Selbstbildern sowie damit, ob und wie sich Kinder und Jugendliche in der Schule gerecht (oder auch ungerecht) behandelt fühlen. Der mit Leistungsbeurteilung verbundene Umgang mit Kriterien der Gerechtigkeit sowie die Spannung von Erwartung auf Anerkennung und praktischer Schulerfahrung haben Einfluss darauf, wie Schülerinnen und Schüler selbst in Blick auf Gerechtigkeit, auf Anerkennung, auf Toleranz, aber auch auf Handlungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft mit sich und mit anderen umgehen. Sie sind daher Beitrag und Element des Lernens von und für die Demokratie. Der Band möchte diese fundamentale Dimension von Schule aufnehmen und unter dem Spannungsfeld von „Bewertung und Beteiligung“ diskutieren. Er soll die Debatte um die Leistungsbeurteilung mit der Frage der Demokratiepädagogik verbinden. Die Fülle an Zusammenhängen zwischen Leistungsbeurteilung und Demokratielernen ist offenkundig: In drei Teilen werden Grundfragen erörtert, Praxiserfahrungen erkundet und schulische Kontexte diskutiert.