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Irene Madreiter

    Rituale zur Seuchen- und Schadensabwehr im Vorderen Orient und Griechenland
    Stereotypisierung – Idealisierung – Indifferenz
    • Stereotypisierung – Idealisierung – Indifferenz

      Formen der Auseinandersetzung mit dem Achaimeniden-Reich in der griechischen Persika-Literatur

      • 237 páginas
      • 9 horas de lectura

      Irene Madreiters Studie „Stereotypisierung – Idealisierung – Indifferenz“ behandelt die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, speziell die Wahrnehmung des Achaimeniden-Reiches in den historiographischen Quellen des vierten Jahrhunderts v. Chr. Sie analysiert, wie die Achaimeniden in der Persika-Literatur dargestellt wurden, indem sie moderne sozialpsychologische und literaturwissenschaftliche Methoden anwendet. Durch die präzise Untersuchung des Perser-Stereotyps bei Ktesias, Dinon und Herakleides werden dessen Inhalte, Uniformitäten und Veränderungen sichtbar. Die Ergebnisse werden in den sozio-politischen Diskurs über Persien eingeordnet, der sich in literarischen, inschriftlichen und archäologischen Quellen zeigt. Der Vergleich der kleinasiatischen Persika-Autoren mit zeitgenössischen athenischen Rhetoren und Komödiendichtern verdeutlicht, dass der biographische Hintergrund der Autoren zu unterschiedlichen Wahrnehmungen der Achaimeniden führte. Das Spektrum reicht von extremer Abwertung über Idealisierung bis hin zu einer bewussten Negierung oder Normalisierung der anderen Kultur. Dies führte zu einem verzerrten Orient-Bild, das bis heute das westliche Denken beeinflusst, jedoch wenig mit der historischen Realität des vierten vorchristlichen Jahrhunderts gemein hat.

      Stereotypisierung – Idealisierung – Indifferenz
    • Verheerende Naturkatastrophen oder Epidemien lassen selbst in unserem aufgeklärten Jahrhundert die Grenzen menschlicher Krisenbewältigung deutlich werden. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass auch antike Gesellschaften versuchten, diese ihnen unerklärlichen Phänomene zu deuten. Gemeinsam durchgeführte Rituale boten den Menschen dabei die Möglichkeit, die drückende Belastung, dem Übel tatenlos gegenüberzustehen, zu vermindern. Damit hatten sie eine stabilisierende Funktion für die Gemeinschaft und vermochten der Bedrohung durchaus rational Sinn zu verleihen. Die Arbeit stellt einerseits die Ritualtexte zur Abwehr von Seuchen, Hunger, Dürre und als gefährlich empfundenen Übergangszeiten wie Neujahr aus den Kulturen Mesopotamiens, des Hethiterreiches, des Alten Israel und Griechenlands vor. Hierbei wird auch die Beeinflussung der griechischen Praktiken durch die altorientalischen Hochkulturen untersucht. Andererseits wird der sozialgeschichtlichen, psychologischen und medizinhistorischen Dimension des Themas Rechnung getragen. Die Arbeit nimmt in den Blick, wie sich die Rituale in die antiken Konzepte über die Entstehung von Krankheit und Übel einfügten. Nicht zuletzt soll auch geklärt werden, welchen gesellschaftlichen Stellenwert Rituale als Modi der Krisenabwehr hatten bzw. wie häufig sie tatsächlich durchgeführt wurden.

      Rituale zur Seuchen- und Schadensabwehr im Vorderen Orient und Griechenland