Alle Studierenden der Geschichtswissenschaft sind bereits in der Schule mit problemorientiertem Lesen, viele auch mit diversen Lesetechniken in Berührung gekommen. Sie gehen daher zu Studienbeginn meist davon aus, das Lesen zu beherrschen. Lehrende hingegen machen häufig die Erfahrung, dass Texte gar nicht, lustlos oder unkritisch und nicht zielführend gelesen werden. Der Band soll daher Anregungen dafür geben, wie man sich dem Prozess des historischen Lesens mit Studierenden annähern und sie dabei begleiten kann, im Umgang mit Quellen und Darstellungen zunehmend sicherer und kompetenter zu werden. Es geht dabei um die Vermittlung des Zusammenhangs zwischen historischem Lesen und historischem Denken sowie um praktische Umsetzungsvorschläge in der Lehrveranstaltung – kurzgefasst um die Frage: Wie kann historisches Lesen zur Professionalisierung der Studierenden als Historiker beitragen?
Verena von Wiczlinski Libros



Im Zeichen der Weltwirtschaft
Das Frankfurter Privatbankhaus Gebr. Bethmann in der Zeit des deutschen Kaiserreichs 1870-1914
- 410 páginas
- 15 horas de lectura
Nach der Blütezeit der Privatbankiers im 18. und frühen 19. Jahrhundert folgte in den Jahren um 1870 für sie eine Phase ernster Herausforderungen. Zwar brachte eine erste Welle der Globalisierung neue Finanzierungsaufgaben mit sich, doch infolge der Entstehung von Groß- und Aktienbanken erwuchs ihnen eine gefährliche Konkurrenz, und speziell die Frankfurter Bankiers mußten auf die Verlagerung des wirtschaftlichen Schwerpunktes im neuen Kaiserreich nach Berlin reagieren. Das Ausgreifen des Deutschen Reiches nach Übersee, sein Eintritt in die „Weltpolitik“ schufen im Zeitalter des Imperialismus neue politische Rahmenbedingungen auch für wirtschaftliche Aktivitäten. Am Beispiel des bereits 1748 gegründeten Frankfurter Privatbankhauses Gebr. Bethmann untersucht die Autorin, wie diese vielfältigen Wandlungsprozesse wahrgenommen und welche Strategien angewandt wurden, um den Herausforderungen der Zeit zu begegnen. Anhand der Quellen des Bethmannarchivs stellt sie die Frage nach den Handlungsspielräumen von Wirtschaftsakteuren im späten 19. Jahrhundert und zeigt, wie das Bankhaus im Gegensatz zu zahlreichen anderen Privatbanken vor dem Ersten Weltkrieg nicht nur seine Unabhängigkeit bewahren konnte, sondern auch an unterschiedlichsten Projekten des internationalen Kapitalexportes mitwirkte.
Kirche in Trümmern?
- 325 páginas
- 12 horas de lectura
Auf Anordnung von Bischof Matthias Ehrenfried verfaßten die Priester der Pfarrgemeinden der Diözese Würzburg besondere Berichte über die Ereignisse der letzten Kriegstage und der ersten Zeit der Besatzung. Für dieses Buch wurden daraus nahezu 100 ausgewählt. Diese Berichte liefern ein eindrucksvolles Bild der hiesigen Geschehnisse in der „Stunde Null“, was um so bedeutsamer ist, als zeitnahe sonstige Überlieferungen nur spärlich vorhanden sind. Neben der Deutung des Zusammenbruchs gewinnt der Leser durch sie auch einen Eindruck von der religiösen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation des Kirchenvolkes. Der Edition, die im Auftrag des Diözesanarchivs Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Neueste Geschichte der Universität Würzburg entstanden ist, sind drei Aufsätze vorangestellt, in denen die Quellen in einen größeren historischen Rahmen eingeordnet werden. Karten, ein Personen- und Ortsregister, eine Chronologie sowie ein Literaturverzeichnis runden den Band ab.