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Marcus Termeer

    Verkörperungen des Waldes
    Münster als Marke
    Menschen mit fremden Wurzeln in hybriden Stadtlandschaften
    Das Treibhaus und die sozialen Konstruktionen von Fremdheit
    • Menschen mit fremden Wurzeln in hybriden Stadtlandschaften

      Versuch über Identität und Urbanität im Postfordismus

      Es wachsen im deutschen massenmedialen Einwanderungsdiskurs ‚Wurzeln‘ heran: ausländische, fremde, türkische, islamische, afrikanische usw. Sie konstruieren Menschen als Pflanzen. Wer ‚wurzelt‘, steckt fest im ‚kulturellen Herkunftsraum‘, bleibt fremd im ‚neuen Kulturraum‘. In einer nicht mehr zu leugnenden Einwanderungsgesellschaft steht jene Metapher zugleich für – widersprüchliche – Auffassungen von Hybridität. Hybridität spielt auch bei den Ästhetisierungen des Urbanen im Postfordismus eine heraus ragende Rolle. Städte werden nun vielfach als hybride Stadtlandschaften aufgefasst, in denen sich Strukturen des Urbanen und der Landschaft inklusive partieller Wildnisse miteinander verbinden – eine Entwicklung, die nicht ohne Brüche und soziale Kämpfe verläuft. Marcus Termeers Essay zeigt die performative Kraft der Metaphern. Er widmet sich sozialen Konstruktionen von Fremdheit durch ‚Wurzeln‘ in ökologischen Diskursen, die ‚Pflanzen mit Migrationshintergrund‘ entwerfen und diese in ‚unproblematische Neubürger‘ und zu bekämpfende ‚Integrationsverweigerer‘ unterteilen. Das wiederum spiegelt sich in Überfremdungsdiskursen, in denen Stadtquartiere mit hohen Anteilen ‚sichtbarer Ausländer‘ als bedrohte Ökosysteme imaginiert werden.

      Menschen mit fremden Wurzeln in hybriden Stadtlandschaften
    • Münster als Marke

      • 394 páginas
      • 14 horas de lectura

      Stadtsoziologie beschäftigt sich bislang mit Welt-Metropolen, mit Mega-Citys oder mit „schrumpfenden Städten“. Dabei besteht die Gefahr der Verabsolutierung solcher Strukturen, geraten das Lokale in seiner Besonderheit aus dem Blick. Seit 2004 darf sich Münster „lebenswerteste Stadt der Welt“ nennen. In seiner Studie behandelt Marcus Termeer diese relativ reiche, mittlere Großstadt, geprägt von Verwaltungen, Hochschulen und dem tertiären Sektor, in der sich postfordistische Umbrüche relativ gering auswirken, in der gleichwohl, besonders in der Peripherie, Armut existiert. Die Untersuchung zeigt, wie übergeordnete Muster – etwa die Umgestaltung der Innenstädte zu exklusiven und störungsfreien konsumorientierten Erlebnisräumen, die Verwandlung von BürgerInnen in KundInnen, Formen von Gentrifizierung, Widersprüche der „Wachstumskoalition“ – sich konkret lokal abzeichnen. Gezeigt wird ebenso, wie sich Münster im Wettbewerb der Städte – der abläuft über Bilder- und Raum-Produktionen – präsentiert: vor allem über seinen zentralen Image-Ort, den berühmten Prinzipalmarkt. Hierbei behandelt Termeer auch eingehend die „jüngste Geschichte“ und rekonstruiert den Wiederaufbau dieser im Zweiten Weltkrieg zerstörten Altstadtstraße als architektonische Derealisierung der NS-Zeit und ökonomisch-kulturelles Gesamtkunstwerk.

      Münster als Marke
    • Naturorte sind immer Orte sozialer Konstruktion. Der Autor analysiert verschiedene Waldtypen und deren Inventar in der Geschichte Europas als »Bild- und Erfahrungsräume«: »Verkörperungen« antagonistischer Strukturen, »Bilder«, die per Wahrnehmung bzw. aktiver Aneignung entstehen und »Rahmen« für affektive Erfahrungen bilden. Er entdeckt historisch-semantisch variable »soziale Geschlechter« - Formationen alterisierter »weiblicher Wildnis« und entalterisierten »männlichen Waldes«. Die immens materialreiche und fesselnde Studie zeigt detailliert die Verflechtungen »innerer« und »äußerer Natur« als historischen Prozess, als konkrete Körper- sowie als Geschlechter- und Herrschaftsgeschichte auf.

      Verkörperungen des Waldes