Alexander Zons Libros



Wie wird der Raum eines Films konstituiert? Dieses Buch geht diese Frage von den Grenzen des Films an, überträgt hierfür das Konzept ›Paratext‹ - von Gérard Genette anhand des Mediums Buch entwickelt - auf den Film und fragt nach den Rahmen des Erzählkinos. Wenn man Paratexte wie den Vorspann fokussiert, bricht die Einheit des Filmtextes auf und Innen- sowie Außenbezüge werden analysierbar. Im besonderen Blickpunkt steht das Konzept der ›Diegese‹, das den Erzählraum des Films bezeichnet. Vier Analysen post-klassischer Hollywoodfilme der 1990er Jahre führen das Zusammenwirken von Text und Paratext exemplarisch vor.
Das Buch zum Vorspann - "The title is a shot"
- 184 páginas
- 7 horas de lectura
Der Filmvorspann erfüllt verschiedene Funktionen: Er dokumentiert die Produktion, adressiert den Zuschauer, führt in die Diegese ein und thematisiert die Vorführsituation. Zudem fungiert er als Anfangsmarkierung, Einstimmung, Nachweis von Arbeit, Ort der Signatur, Werbung und als Film im Film. Durch seine reflexive Struktur im Spannungsverhältnis von Produktion und Fiktion bietet der Vorspann eine zugespitzte Lektüre des Films, die dessen Rezeption beeinflusst. Laut André Gardies enthält die enunziative Struktur des Vorspanns ein metadiskursives Element, das ihn in Beziehung zum nachfolgenden Film setzt. Während der Vorspann über die Produktion spricht, kollidiert er mit einem Film, der bestrebt ist, auf seine eigenen Bedingungen zu verzichten. Verschiedene Begriffe wie Vorspann, Abspann, Titel oder générique reflektieren unterschiedliche Perspektiven auf das Thema. Die deutsche Terminologie betont die Rahmenfunktion und Paratextualität. Ein Vorspann ist eine eigene filmische Form, während générique auf die Entstehung verweist. Auch das englische "credits" hebt die Unterscheidung von Person und Rolle hervor. Die Schrift im Film, wie Titel oder Untertitel, wird oft ausgegrenzt, doch die Schrifttafeln des Vorspanns sind genuin filmische Bilder. In ihrer Kombination aus Bild, Ton und Schrift zeigt sich der Vorspann als komplexe, oft experimentelle Form. Zudem beleuchtet das Buch ökonomische Aspekte des Titels und versammelt zentr