Der rapide gesellschaftliche Wandel wirft erhebliche normative Fragen auf. Um integrative Lösungen für seine Gestaltung zu finden, kann der moderne Staat nicht auf ein Mindestmaß an allgemein anerkannten ethischen Orientierungen und Spielregeln verzichten. In den Grundwerten der Verfassung spiegelt sich dieser Grundkonsens. Erhaltung und Verinnerlichung dieses Konsenses sind jedoch spezifischen Schwierigkeiten ausgesetzt. An paradigmatischen Beispielen der Verfassungsinterpretation über den Menschenwürdegrundsatz, das Problemfeld „Freiheit und Sicherheit“ sowie besonders kulturgeprägte verfassungsrechtliche Institutionen wird die Leistungsfähigkeit des Grundgesetzes als zeitgemäße normative Ressource untersucht.
Gero Kellermann Libros


Die Arbeit widmet sich in übergreifender Weise den seit dem 19. Jahrhundert im deutschsprachigen Rechtsraum auftretenden Juristischen Studiengesellschaften. Mit ihrem variantenreichen Tätigkeitsspektrum stellen diese wissenschaftlichen Vereinigungen noch heute ein Bildungsmodell dar, dessen Bedeutung zu Unrecht vernachlässigt wird. Der Autor, seit seinem Rechtsreferendariat u. a. bei der Unesco und der Bertelsmann Stiftung mit einschlägigen Bildungsfragen befasst, zeigt, wie sich die Gesellschaften von Beginn an in breiter Form im Bereich Gesetzgebung und Grundlagenfragen engagierten. Gemäß ihrer typischen Programmatik richtet sich das Buch nicht nur an Juristen, sondern an alle an staatsbürgerlicher Bildung Interessierten.