Moritz Schularick Libros




WAS IN DER CORONA-KRISE FALSCH LIEF UND WAS SICH ÄNDERN MUSS Wie soll ein Staat, der es nicht schafft, Lüfter in die Klassenzimmer seiner Schulen einzubauen, im kommenden Jahrzehnt den komplexen ökologischen Umbau der Wirtschaft steuern? Dafür brauchen wir einen vorausschauenden, risikobereiten und handlungsstarken Staat, der die richtigen Anreize setzt und in neuen Situationen flexibel reagieren kann. Also genau das, was uns in der Pandemie fehlte. Dieses Buch zeigt die Defizite im Management der Krise auf und beschreibt, was sich ändern muss, wenn wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen wollen. Im Frühjahr 2020 schien Deutschland die Pandemie vorbildlich zu bewältigen. Doch ein Jahr später war von der Selbstzufriedenheit nicht mehr viel übrig. Die Defizite in der Leistungsfähigkeit des Staates waren nicht mehr zu leugnen. Die Politik stolperte durch die Krise und verlor sich in Detailregelungen, als es darauf ankam, eine Strategie für das Land zu entwickeln und die alles entscheidende Impfstoffproduktion zu beschleunigen. Sie scheute das Risiko, obwohl Abwarten und Zögern letztlich das viel riskantere Vorgehen war. Schaut man genauer hin, so zeigten sich ähnliche Probleme bereits in vorherigen Krisen, etwa der globalen Finanzkrise und der Eurokrise. Deutschland tut sich schwer, wenn Entscheidungen gefällt werden müssen, für die es kein Regelbuch gibt. Es droht die Gefahr, dass Europa im Vergleich zu China und den USA erneut zum Krisenverlierer wird. Doch das ist nicht das einzige Problem. Denn die Pandemie war auch ein Probelauf für die Herausforderungen, die im nächsten Jahrzehnt beim Klimawandel auf uns zukommen. Wir brauchen in Zukunft einen leistungsfähigeren Staat, mehr Pragmatismus und auch das Selbstvertrauen, unkonventionelle Wege zu beschreiten. Denn in einer sich rasch ändernden Welt gehen wir nicht auf Nummer sicher, wenn wir so weitermachen wie bisher, sondern indem wir besser darin werden, flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren. Corona und die Konzeptlosigkeit der deutschen Politik Was andere Länder besser machen Wie wir aus den Fehlern lernen können
Finanzielle Globalisierung in historischer Perspektive
Kapitalflüsse von Reich nach Arm, Investitionsrisiken und globale öffentliche Güter
- 309 páginas
- 11 horas de lectura
Moritz Schularick analysiert die wirtschaftspolitischen Chancen und Risiken der finanziellen Globalisierung aus historischer Perspektive, fokussiert auf die Finanzbeziehungen zwischen Reich und Arm in zwei Phasen globaler Kapitalmarktintegration: dem klassischen Goldstandard (1880-1914) und der Gegenwart (1990-2004). Der erste Teil der Studie hebt signifikante Unterschiede in den Strukturen der finanziellen Globalisierung hervor, insbesondere das höhere Niveau der Kapitalverflechtung vor dem Ersten Weltkrieg. In den folgenden Teilen identifiziert der Autor die Hauptursachen für diesen Unterschied: die bessere Ausstattung der Weltwirtschaft mit öffentlichen Gütern, die als Nebenprodukt des europäischen Imperialismus die Investitionsrisiken senkten, sowie die monetäre Stabilität unter dem Goldstandard. Auf dieser Grundlage wird die politische und wissenschaftliche Diskussion über die ökonomischen Chancen der finanziellen Globalisierung für Entwicklungsländer aufgegriffen. Die Geschichte der ersten Globalisierung zeigt, dass finanzielle Globalisierung grundsätzlich zur globalen Entwicklung beitragen kann. Vertragssicherheit und monetäre Stabilität waren die institutionellen Voraussetzungen für den Ressourcentransfer von Reich nach Arm. Diese Bedingungen sind heute jedoch nicht mehr in vergleichbarem Maße gegeben, was massive Kapitalflüsse von Reich nach Arm, wie sie zwischen 1880 und 1914 beobachtet wurden, unwahrscheinlich macht