Erstmalig führten stadtgeschichtliche Museen in Südniedersachsen in einem Verbundprojekt Provenienzrecherchen durch. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, des Netzwerks Provenienzforschung Niedersachsen und des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen initiiert, vom Landschaftsverband Südniedersachsen e. V. in Auftrag gegeben und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. Die am Erst-Check beteiligten Museen sind die der Städte Duderstadt, Einbeck, Alfeld, Hann. Münden und Clausthal-Zellerfeld. In diesem Heft werden die Ergebnisse der Provenienzforschung in den stadtgeschichtlichen Museen Northeim, Osterode am Harz, Seesen und Uslar vorgestellt. Während des Erstchecks der Sammlungen auf unrechtmäßig entzogene Kulturgüter wurden größtenteils Verdachtsfälle dokumentiert, die in Zusammenhang mit NS-Unrecht stehen. Es geht um Gegenstände linker Parteien, der organisierten Arbeiterkultur und aus jüdischen Familien oder Institutionen. Damit gleichen die Befunde denen aus den fünf Museen des vorausgegangenen Erstcheck 2016. Die aktuelle Forschung konnte noch weitere Problemfelder aufdecken: das schwierige koloniale Erbe Deutschlands, die Produkte von Zwangsarbeit während des 1. und 2. Weltkriegs, Kriegsbeute der Wehrmacht und Museumsankäufe im arisierten Kunsthandel der NS-Zeit.
Christian Riemenschneider Libros





Erstmalig führten stadtgeschichtliche Museen in Südniedersachsen in einem Verbundprojekt Provenienzrecherchen durch. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, des Netzwerks Provenienzforschung Niedersachsen und des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen initiiert, vom Landschaftsverband Südniedersachsen e. V. in Auftrag gegeben und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. Die am Erst-Check beteiligten Museen sind die der Städte Duderstadt, Einbeck, Alfeld, Hann. Münden und Clausthal-Zellerfeld, die in der Reihenfolge des Forschungsablaufs vorgestellt werden.
Katholische Juden?
Eine Ethnografie zu den Xuetes auf Mallorca
Die Nachfahren zwangsgetaufter Juden auf Mallorca, die sogenannten Xuetes, stehen im Fokus dieser Ethnografie. Bis in das 20. Jahrhundert wurden diese katholischen Mallorquiner von der Mehrheitsbevölkerung als Juden ausgegrenzt und verfolgt. Beleuchtet wird hier eine Gegenwart, in der sich manche Xuetes immer noch wie „nicht Fisch, nicht Fleisch“ fühlen. Bisher wurde die Geschichte der Xuetes von Historikern zumeist als „Vergangenheit, die nicht vergehen will“ aufgefasst und als Apologie für Kirche und Staat verfasst. In dieser empirischen Studie haben Xuetes und Nichtxuetes erstmals selbst das Wort. Das Ergebnis ist kein „Triumph des Glaubens“, so ein zeitgenössischer Bericht über die kollektive Zwangstaufe, sondern die Geschichte einer Traumabewältigung. Mit theoretischen Ansätzen zu Trauma, Tabu, Erinnerung und Identität werden Identifi kationsprozesse in all ihrer Mühe, Lust und ihrem Erkenntnisbestreben differenziert dargestellt.
"... yang hidup di sini, yang mati di sana"
- 110 páginas
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