Manegolds Bühnentexte bereiten zugleich Unbehagen und Vergnügen. Sie erklären Sachverhalte, die man eigentlich gar nicht so genau verstehen will, und sind meistens eine virtuose Mischung aus Bundestagsrede, Ballade und Betroffenheitsbulimie. Nicht nur die Heimat als Wohnort oder Vaterland bekommt hier eine heiße Dusche. Denn Heimat kann auch Herkunft, Hort und Hafen sein, kann austeilen, sich festkrallen und prägen. Da scheitern Versuche romantischer Naturbeschreibungen aus dem burnout-bedingten Zwangsurlaub, da wird mal eben in 10 Minuten die Weltgeschichte geradegerückt oder zum zivilen Ungehorsam aufgerufen. Da wird der Nostalgie das Fell über die Ohren gezogen und der germanische Way of Life angeprangert. Ein periplanetanisches Hör-Buch über asoziale Primaten, die Arroganz der Dummen, über Maden, Würstchen, Heringskälber und die Unerträglichkeit des Seins. Ein satirisches Textinferno, das Lachen und Weinen macht – nur eben nichts dazwischen.
Thomas Manegold Libros






Thomas Manegold nimmt dich mit auf einen Trip durch die Hölle des Normalen aus der Sicht eines Freaks. Dabei tritt er zuweilen wütend auf das Gaspedal. Er streift den Glauben, kollidiert mit der Religion, stößt mit der Wiedervereinigung zusammen und beleuchtet die Jugendszenarien unserer Zeit. Egal ob sorgende Mutter, rebellierender Teenager oder sinnsuchender Endzwanziger, hier kommt jeder auf seine Kosten und hier bekommt jeder seinen Denkzettel: „Unsere Kinder haben keine Selbstachtung mehr und keine Tradition, sie beginnen kurz nachdem sie im Auto vorn sitzen dürfen, verzweifelt herumzuvögeln und suchen, bis sie selbst Eltern werden, nach irgendeinem Kick, der weder christlich noch zivilisiert ist. Sie suchen in den importierten Popkulturen mit digitalen Daumenkinos vergeblich nach irgendeiner Identität. Und sie greifen nach jedem noch so dünnen Strohhalm, egal ob das ein Rapper, eine Tittenmaus, ein Prediger oder eine neue Droge ist. Ihr treibt sie dorthin. Ihr seid der Feind! Nicht irgendein Rockmusiker, kein Ballerspiel und auch kein Horrorfilm. Und schon gar nicht irgendein gehörnter Gott. Ihr seid der Feind!“
Eine Frau kniet vor einer Kloschüssel und denkt an Villon, ein älterer Herr zerbricht an einem Post-traumatischen Erlebnis und ein DJ schäumt, aber nicht vor Wut…Sie alle werden missbraucht als Projektionsfläche für einen Alptraum, aus dem Michael E. immer wieder aufzuwachen versucht, was sehr schwierig ist, weil er gar nicht schläft. Denn er sitzt in der Geschlossenen und reflektiert, was die Stimmen in seinem Kopf erzählen. Dabei geht es um die großen Themen der Menschheit, wie Religion, Leiden, Erkenntnis oder Sex…Gott hat die Szene längst verlassen. An der Fernbedienung sitzt ein Irrer, der sich in fragmentarischen Kurzgeschichten durch seine Erinnerungen, Erlebnisse und die Schicksale seiner Mitirren zappt.„Morbus Animus“ vermischt sarkastische Kurzgeschichten mit Existenzphilosophie und einer erbarmungslosen Gesellschaftsanalyse. Und es birgt ein Buch im Buch, das vielleicht nicht nur für Michael E. eine reinigende Wirkung hat…
Nach einer Auseinandersetzung mit seiner Psychologin begibt sich ein ehemaliger DJ und Musikjournalist auf einen Trip durch eine Gesellschaft, die er immer noch rebellisch ablehnt und die ihm extrem fremd ist. Wut und Zynismus sind seine Begleiter. Er begegnet aber auch Menschen, die immer noch auf der Suche sind und die ihn aus dem Großstadt-Wahnsinn hinaus zu einem Ort führen, an dem er sich seiner Vergangenheit nicht mehr verschließen kann. Ein Episodenroman über Weltschmerz, Burn-out, Zombies und Party.
„Himmelsthor“ ist ein Querschnitt durch Manegolds gesammeltes lyrisches Schaffen. Für die zweite Auflage wurden das Buch komplett überarbeitet, neu gesetzt und mit einigen neuen Texten ergänzt. Die neue, schlichte Form lenkt den Fokus des Lesenden auf den Inhalt. Thomas Manegold wird parteiisch, politisch, spirituell, kritisch, radikal und wütend. all das, was man der Lyrik immer weniger gönnen mag. Sowohl in seinen Frühwerken, als auch in den gereiften neuen Stücken beweist er echte Wortgewalt und versteht es, großen Gefühlen auch große Verse zu entlocken. „Mit großen Worten und lyrischer Sprachmagie sticht Thomas Manegold allzu gerne ins Wespennest Gesellschaft, um seine Leser aufzurütteln. Denn seine Lyrik beschränkt sich nicht auf die „Analyse und Therapie im Dialog mit sich selbst“, sondern ist ein kryptischer Spiegel der Jetztzeit und gleichsam eine subtile Aufforderung zur Rückbesinnung auf (spirituelle) Werte, welche die meisten unter uns längst vergessen haben.“ Zillo Magazin, Sascha Blach Das Buch enthält auch eine Bonus CD mit Auszügen aus dem Lesungsprogramm Zungenspiel.
„Wenn Gott wirklich allmächtig ist, wenn er wirklich allgegenwärtig ist, in Dir, in mir und um uns herum, dann muss es ihm verdammt schlecht gehen.“ Mit dieser Erkenntnis beladen schlagen sich die Protagonisten durch ihre kleinen Episoden, in denen sich das Leiden der Welt und unsere Ängste vor der Unendlichkeit spiegeln. Thomas Manegolds Geschichten haben etwas mit dem Alltagswahn gemeinsam: Sie haben Methode, sind verdammt nah dran und bewahren doch immer den Überblick. Alles scheint irgendwie verbunden, und sei es auch nur in seinem ganzen Elend, dem der Autor kein Mitleid entgegen bringen will. Schonungslos hält er drauf. Schließlich ist er ja nicht Gott. Aber wer ist das schon. Gott. und was weiß der wirklich. Er hat noch nicht mal die Bedienungsanleitung gelesen, sagt zumindest der Admin. Diese konzeptionelle Kurzgeschichtensammlung ist die mittlerweile vierte Veröffentlichung des periplanetaners und Kult- Autors Thomas Manegold. Er wirft immer gern ein kritisches und sarkastisch zwinkerndes Auge auf die alltägliche Abgründe und verbindet diese mit humorvoller Fiktion und anderen Metaebenen.