Die Geschichte des Eisenbahnausbesserungswerks Göttingen ist eng mit der Entwicklung der Eisenbahnen verknüpft und beleuchtet die Rolle der dort Beschäftigten, die einst bedeutendsten Arbeitgeber der Stadt. Die Untersuchung fokussiert sich auf das Handeln der Eisenbahner im Spannungsfeld zwischen staatlicher Repression und eigenen Werten sowie politischen Forderungen. Das Göttinger Werk war nicht nur der größte, sondern auch einer der gewerkschaftlich bestorganisierten Betriebe während der Weimarer Republik. Einige Arbeiter spielten eine zentrale Rolle im Widerstand gegen den Faschismus. Die Studie wird durch Interviews mit ehemaligen Beschäftigten ergänzt, die Einblicke in den Arbeitsprozess und die Göttinger Arbeiterkultur bieten. Der Beitrag der Arbeiter zur lokalen Kultur wird in der Geschichtsschreibung oft vernachlässigt, was zu einem einseitigen Bild führt, das Arbeiter von Kultur und Politik ausschließt. In einer Zeit, in der soziale Konflikte und kulturelle Identitätsprobleme zunehmen, kann ein historischer Rückblick wertvolle Hinweise für Arbeiterorganisationen liefern. Die zugrunde liegende Studie wurde mit dem Förderpreis des „Verkehrsforum Bahn e. V.“ ausgezeichnet.
Günther Siedbürger Libros



Zwangsarbeit im Landkreis Göttingen
- 571 páginas
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Zwangsarbeit und Gesundheitswesen im Zweiten Weltkrieg
- 219 páginas
- 8 horas de lectura
In diesem Band untersuchen zwölf Autoren die Nutzung und Versorgung von Zwangsarbeitenden im Gesundheitswesen, insbesondere in Norddeutschland. Die Realität vieler ausländischer Zwangsarbeitender und ihrer Kinder im „Dritten Reich“ von 1939 bis 1945 war geprägt von schwierigen und unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Dazu gehörten das Vorenthalten von gesundheitlicher Versorgung, die rassistisch motivierte Gefährdung des Lebens, der Entzug medizinischer Betreuung und sogar geplanter Tod. In den letzten Jahren wurden die Probleme bei der Beschäftigung und Behandlung von Zwangsarbeitenden im Gesundheitswesen durch neue Forschungsstudien differenziert untersucht. Der Band stellt historische Zusammenhänge dar und legt besonderen Wert auf die Erfahrungen von Zeitzeugen. Dies dient dazu, die Würde der betroffenen Menschen und die Verantwortung der Medizin im NS-Staat hervorzuheben.