Deeper Learning in der Lehrkräftebildung Deeper Learning in Teacher Education
Interdisziplinäre und internationale Zugänge Interdisciplinary and International Perspectives






Interdisziplinäre und internationale Zugänge Interdisciplinary and International Perspectives
Das Handbuch erfasst systematisch das Thema informelles Lernen in einer internationalen Perspektive und mittels unterschiedlicher theoretischer, methodischer und disziplinärer Zugänge. Lernen in einer individualisierten und zunehmend globalisierten Gesellschaft ist sowohl zeitlich als auch räumlich entgrenzt und lässt sich weder auf einzelne Lebensphasen noch auf institutionalisierte oder organisierte Settings reduzieren. Das Handbuch informelles Lernen greift diese Diskussion auf und beschäftigt sich aus einer interdisziplinären und internationalen Blickrichtung mit unterschiedlichen Facetten der Thematik. Dabei wird ein systematischer Überblick zu Geschichte, zentralen Begriffen, Theorie, Empirie, internationalen Diskurslinien und Forschungsmethoden gegeben.
Peers als Bildungs- und Sozialisationsinstanzen
Aus differenzierten Beziehungs- und Kontaktformen zu Gleichaltrigen eröffnen sich für Kinder und Jugendliche unterschiedliche Lebensräume. In diesen werden zahlreiche Bildungs- und Sozialisationsprozesse ausgelöst, die einen bedeutenden Einfluss auf die weitere Entwicklung haben. Ausgehend von der Frage, welchen Freizeitaktivitäten heutige Kinder und Jugendliche nachgehen, wird in diesem Band empirisch und strukturell die Unterscheidung nach Freundschaften, Cliquen sowie Jugendkulturen bzw. Jugendszenen nachgezeichnet. Diese Peerorientierungen werden in Abhängigkeit von unterschiedlichen gesellschaftlichen Dimensionen, unter der besonderen Berücksichtigung von Geschlecht, Migration und Sozialschicht, diskutiert. Damit ist die Möglichkeit gegeben neben den positiven Einflussfaktoren auch die negativen Komponenten von Peerbeziehungen und deren Bedeutung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen genauer zu bestimmen.
Soziales, kulturelles und ökonomisches Kapital im Kontext heterogener Freitzeitwelten Jugendlicher
Lernen im schulischen Kontext macht nur einen Bruchteil aller Bildungsprozesse im Jugendalter aus. Der Freizeitbereich hat auf den Erwerb von Wissen und Kompetenzen einen enormen Einfluss, d. h. vor allem den informellen und nicht-formellen Bildungsorten und -prozessen kommt zentrale Bedeutung zu. Auf der Grundlage quantitativer Daten und des Bourdieuschen Habitusbegriffs zeigt diese Studie, dass Freizeit keineswegs nur ausschließlich als Kulturkapital auftritt, sondern vielmehr auch das soziale und ökonomische Kapital mitabdeckt.
Kinder und Jugendliche in formellen, nicht-formellen und informellen Bildungsprozessen
In der fachöffentlich geführten Bildungsdiskussion kommt heute - neben Orten und Prozessen der formellen Bildung - auch solchen der nicht-formellen und informellen Bildung ein wachsender Stellenwert für die Lebensgestaltung und die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen zu. Dies ist der Ausgangspunkt des Bandes, der eine umfassende Darstellung der Problematik der Zugangschancen zu Bildung in ihren wichtigsten Facetten gibt und sowohl für Studierende als auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen interdisziplinären Überblick über den Stand der Forschung ermöglicht. Neben einer (historischen) Begriffsbestimmung von 'Bildung' werden kontextuelle Zugänge zu Bildung thematisiert und die verschiedenen Möglichkeiten der Entwicklung von Bildung diskutiert.