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Kerstin Sarnecki

    Erfolgreich gescheitert
    Nur die Bodenhaftung nicht verlieren
    Doppelte Ungleichzeitigkeit
    • Doppelte Ungleichzeitigkeit

      Die C.V.-Zeitung von 1925 bis 1933 – Zeitzeugnis eines Pionierprojekts postkolonialer Akkulturation

      Das deutsche Judentum der Weimarer Republik erlebte eine geistesgeschichtliche Verspätung, da es den nationalistisch und neoromantisch motivierten Wandel seiner Zeit größtenteils nicht mitvollzog. Statt an der zeitgenössischen Gesellschaft orientierten sich viele seiner VertreterInnen weiter an der deutschen Aufklärung. Gerade dieser Anspruch – ihre Gesellschaftskritik, verknüpft mit ausgeprägtem Minderheitenselbstbewusstsein – führte sie hinsichtlich ihrer Akkulturationsvorstellungen in eine Pionierrolle. Grundlage der Untersuchung ist eine Analyse der C. V.-Zeitung, Organ des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, die ein breites Spektrum von Meinungen abdruckt und sich als demokratisches Diskussionsforum bzw. als Zeugnis des Ringens um hierarchiefreie Pluralität lesen lässt. Miriam K. Sarnecki beleuchtet das Verhältnis des Centralvereins, der größten deutsch-jüdischen Gruppe dieser Zeit, zu den anderen Gemeinschaften (Orthodoxie, Ostjudentum, Zionismus, Verband nationaldeutscher Juden) und gibt Einblick in den Wandel des Vereins, dessen Vertreter sich zunehmend säkularisieren und alternative Identitätsgrundlagen diskutieren. Ziel ist eine differenzierte Wahrnehmung des Diskurses um die Behauptung subkultureller Identität. Als Verfechter eines Akkulturationskonzepts, das selbstbewusste, postkoloniale Züge trägt, die ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus sind, kommen kritische Vertreter des Vereins dem Stand der heutigen Akkulturationsforschung bemerkenswert nahe.

      Doppelte Ungleichzeitigkeit
    • Nur die Bodenhaftung nicht verlieren

      Die Borderline-Persönlichkeitsstörung – eine kreative und fatale Kompensation psychosenaher Beeinträchtigung

      Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine in unserer Gesellschaft immer häufiger auftretende Erkrankung. Gleichwohl herrscht aufgrund der Vielfalt ihrer symptomatischen Erscheinungsformen und der mangelnden Nachvollziehbarkeit der durch sie hervorgerufenen Abwehrmechanismen noch immer Unklarheit in Bezug auf angemessene Therapiekonzepte. Miriam K. Sarnecki beleuchtet die Psychodynamik der Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie ihre Ursachen und Therapiemöglichkeiten aus psychoanalytischer Sicht. Die Autorin zeigt auf, welche Leistung Betroffene erbringen, um trotz der gravierenden psychischen Störung möglichst leistungs- und kontaktfähig zu bleiben, und geht auf Analogien zwischen der Borderline-Persönlichkeitsstörung und der heutigen spätmodernen Gesellschaft ein. Auf prägnante, verständliche und zugleich differenzierte Weise macht sie die Borderline-Persönlichkeitsstörung und ihre Psychodynamik der Leserschaft zugänglich.

      Nur die Bodenhaftung nicht verlieren
    • Als orthodoxer Jude in dem schwäbischen Dorf Nordstetten bei Horb aufgewachsen, entscheidet sich Berthold Auerbach (1812-1882) religiös wie politisch für den Liberalismus und schlägt eine Schriftstellerkarriere ein. Mit seinen ersten beiden Romanen zu explizit jüdischen Themen scheitert er. Erst 1843, als er in seinen Dorfgeschichten aktuelle jüdische Fragestellungen - wie die der gesellschaftlichen Marginalisierung - in den nichtjüdischen Bereich überträgt, gelingt ihm der Durchbruch zum Erfolg. Auf der Basis des 52 Jahre währenden intimen Briefwechsels, den der Schriftsteller mit seinem Cousin Jakob Auerbach führte, widmet sich das Buch der Frage, ob und wie weit es Auerbach als deutsch-jüdischem Schriftsteller gelungen ist, Eingang in die deutsche Gesellschaft zu finden

      Erfolgreich gescheitert