Der Band präsentiert Beiträge zu historischen Wörterbüchern, Wörterbüchern zu historischen Sprachen und deren gesellschaftlichem Hintergrund. Ein zentrales Thema ist der optimale Aufbau eines Wörterbuchartikels, das in verschiedenen historischen Wörterbüchern für Sprachen wie Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Polnisch, Latein und Japanisch untersucht wird. Diese Fragestellung bleibt auch für moderne Wörterbücher relevant, wobei spezifische Probleme je nach Sprache und Thema behandelt werden. Die Spannweite reicht vom Hethitischen des 2. Jahrtausends vor Christus über romanische Sprachen bis hin zum Lettischen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Fachwortschatz, beispielsweise im Vergleich der medizinischen Termini im Buch der Chirurgia von 1525 und der Rechtssprache im modernen Deutschen Rechtswörterbuch. Viele Beiträge beleuchten die Rolle von Online-Wörterbüchern, deren Multidimensionalität verschiedene lexikologische Ansätze vereint. Der Band bietet praktische Beispiele und zeigt, dass Online-Wörterbücher Aspekte wie Phraseologie und Wortbildung besser abdecken können als gedruckte Werke. Zudem wird thematisiert, dass Lexikographie eng mit den gesellschaftlichen Umständen verknüpft ist. Der Lexikograph von gestern und heute wird in mehreren Aufsätzen beleuchtet.
Bettina Bock Libros






Vom Guten im Schlechten
Kalender der Jungen Akademie
Grenzgänge: Eine Spritztour durch Text-, Stil- und Zeichengefilde
Festschrift für Ulla Fix
Streifzüge durch Text-, Stil- und Zeichengefilde sind übliche Wanderrouten einer gebrauchsorientierten Sprachwissenschaft. Ulla Fix hat beim Erkunden dieser linguistischen Landschaften eine Vielzahl von Spuren gelegt, die im Fach richtungsweisend sind. Dabei ist sie in Grenzregionen vorgedrungen und hat diese mit Wegmarken zu benachbarten Disziplinen wie Literatur-, Kultur- und Sozialwissenschaften abgesteckt und ausgedehnt. Im Rahmen einer vergnüglichen Spritztour stellen die Beiträge in diesem Ulla Fix gewidmeten Band ihre Forschungsfelder vor, reflektieren diese und denken sie weiter. Die hier versammelten vielfältigen Textsorten – vom wissenschaftlichen Traktat über Anekdoten und Kreuzworträtsel bis hin zu gänzlich unkonventionellen Schriften – bilden ein buntes Mosaik, das das facettenreiche Wirken der Geehrten widerspiegelt.
An der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig läuft seit 2007 das Projekt „Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext - Der Mensch in Natur und Kultur“ (DWEE). In diesem Projekt wird der auf den Menschen bezogene Substantiv-Wortschatz des Deutschen vom Althochdeutschen bis zur Gegenwartssprache nach Wortfeldern gegliedert in semantischer und etymologischer Hinsicht untersucht. Das DWEE beschränkt sich dabei nicht, wie bisher üblich, auf die Beschreibung der lautlichen, morphologischen und semantischen Veränderungen vom Althochdeutschen bis zum Neuhochdeutschen, sondern erklärt diese Veränderungen vor dem Hintergrund der Interaktion mit anderen Wörtern innerhalb desselben (Teil)Wortfeldes. Dadurch ergeben sich u. a. neue Einblicke in die Mechanismen des Sprachwandels. Die Einbindung des Deutschen in die sprachliche Vielfalt Europas zeigt sich nicht nur an den importierten, sondern auch an den exportierten Wörtern. Deshalb werden im Projekt die zum Wortfeld gehörenden Germanismen gesammelt und geordnet. Parallel zu der forschungsorientierten Datenbank, in der die Projektergebnisse publiziert werden, enthält der Printband Überlegungen zu den methodischen Grundlagen des Projekts und beispielhafte Auswertungen der untersuchten Wortfelder.
Sprachliche Muster und gesellschaftliches Wissen
Was Sprichwörter, Fabeln und andere Kurztexte über den Bedeutungswandel von Arbeit verraten
Das Buch stellt eine Methode zur Untersuchung sogenannter Miniaturen vor. Als Miniaturen werden Kurztexte wie Sprichwörter, Witze, Lieder usw. bezeichnet, in denen kulturelles Wissen bezüglich eines bestimmten Konzeptes in verdichteter Form zum Ausdruck kommt. Als Beispiele dienen Miniaturen zum Konzept „Arbeit“. Es wird ein Analyse-Instrumentarium definiert und in der Anwendung exemplarisch vorgeführt. Als zentrale Kategorien kommen dabei die Konzeptbeschreibung und das Deutungsmuster zur Anwendung. Über die erste Kategorie werden die Kurztexte klassifiziert, Verbindungen auf sprachlicher Ebene aufgezeigt und Wandlungsprozesse erfasst. Mit der zweiten Kategorie werden Zusammenhänge zwischen Miniaturen und gesellschaftlichen Verhältnissen erschlossen.
Gelebte Mehrsprachigkeit
- 140 páginas
- 5 horas de lectura
Der Band vereinigt acht Beiträge, in denen die Sprachen des Balkans unter dem Thema „Gelebte Mehrsprachigkeit – Living Multilingualism“ behandelt werden. Zwei Beiträge beschäftigen sich allgemein mit der aktuellen Situation. Ein Beitrag widmet sich dem Balkansprachbund unter dem Blickwinkel der Phraseologie. In einem weiteren Beitrag stehen kulturelle Aspekte im Mittelpunkt. Vier Beiträge beschäftigen sich schließlich mit den Balkansprachen als Zweitsprachen, wobei insbesondere das Projekt „IPHRAS – Interphraseologie für Studien- und Berufsmobile“ (www.iphras.eu) vorgestellt wird.
Als einer der herausragenden Pioniere der modernen Sprachwissenschaft hat August Schleicher (1821–1868) seinen wissenschaftlichen Erben vor allem in der historisch-vergleichenden und der allgemeinen Sprachwissenschaft große Fußstapfen hinterlassen. Während bereits von Schleicher und einigen seiner Zeitgenossen evolutionstheoretische Ansätze in der Sprachwissenschaft als eine ganz natürliche Konsequenz der Entwicklung in den Wissenschaften angesehen, jedoch schon bald von der nachfolgenden Generation aufgegeben wurden und in der allgemeinen Sprachwissenschaft erst in jüngster Zeit wieder an Bedeutung zunehmen, hat die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft seit ihrer Gründung durch Schleicher und Kollegen ihre zentrale Stellung in der sprachhistorischen Forschung behauptet. Es ist das reiche Erbe der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft mit dem Schwerpunkt auf dem Baltischen und Slawischen, auf dessen Spuren einige von Schleichers Erben wandeln. Kritisch-innovativ beleuchtet werden Fragen zur Phonologie, Morphologie und Syntax, wobei Grammatikalisierungsprozesse, Lehnbeziehungen sowie die Phraseologie und Dialektologie besondere Berücksichtigung erfahren – eine wertvolle Handreichung für Sprachhistoriker, Indogermanisten, Baltisten, Slawisten und Wissenschaftshistoriker.
Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext
- 406 páginas
- 15 horas de lectura
Während andere europäische Kulturnationen über umfassende etymologische Wörterbücher verfügen, fehlt für das Deutsche, einer der quantitativ häufigsten Sprachen der Welt, ein grosses wissenschaftliches etymologisches Wörterbuch. Die "Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext" (= DWEE) will daher zum einen diese Lücke schliessen: Dies gilt besonders für die erst seit dem Mittelhochdeutschen, dem Frühneuhochdeutschen und in Mundarten aufgekommenen Wörter, die noch nie etymologisiert worden sind.