Betriebsverfassungsrecht in Deutschland ist traditionell gesetzlich geregelt, insbesondere im Betriebsverfassungsgesetz. Der Gesetzgeber ermöglicht jedoch auch kollektive Regelungen durch Tarifpartner, was in der modernen Wirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Jan L. Teusch untersucht die Befugnis zur tarifvertraglichen Organisation der Betriebsverfassung eingehend. Er analysiert die gesetzlichen und verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen und zeigt, dass rechtliche Spannungen zwischen staatlicher Ordnungskompetenz, kollektiver Gestaltungsmacht und individueller Freiheit durch präzise, verfassungskonforme Interpretationen gelöst werden können. Auf dieser Basis erarbeitet er die Gestaltungsmöglichkeiten der Tarifpartner und bietet dogmatisch fundierte, praxistaugliche Lösungen für tarifrechtliche Probleme im Zusammenhang mit Organisationstarifverträgen. Der Fokus liegt auf tarifvertraglichen Regelungen nach § 3 BetrVG, wobei auch weitere Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des Betriebsverfassungsgesetzes behandelt werden. Abschließend werden relevante Fragen des Rechtsschutzes erörtert, die für die Praxis von großer Bedeutung sind. Teusch wurde 2006 mit dem Wolf-Rüdiger-Bub-Preis der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam ausgezeichnet.
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