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Yvonne Kehren

    Pädagogik und nachhaltige Entwicklung
    Bildung für nachhaltige Entwicklung
    • ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘, so lautet die bildungspolitische Zauberformel des letzten Jahrzehnts, die einen adäquaten Umgang mit globalen Krisen verspricht; doch kann sie dieses Versprechen auch halten? Der Untertitel der hier vorliegenden Studie ‚Zur Kritik eines pädagogischen Programms‘ ist insofern sowohl als genitivus subjektivus als auch als genitivus objektivus zu verstehen. Das Konzept einer ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘, kurz BNE, ist als pädagogisches Programm einerseits Kritik an einer das Überleben der Menschheit gefährdenden Zivilisationsentwicklung andererseits richtet die Kritik sich auch an eine vermeintlich pädagogische Lösung eines ökonomisch-politischen Globalproblems. Die Pädagogisierung globaler Krisen äußert sich in der Formalisierung subjektiver Kompetenzen und damit in Gestalt einer Individualisierung und Privatisierung der Nachhaltigkeitsproblematik, die mit einer Entpolitisierung weltgesellschaftlicher Krisen einhergeht. Aus der kritischen Analyse des politischen Diskurses und des dominanten pädagogischen Umsetzungskonzepts der BNE werden Schlussfolgerungen in bildungs- wie wissenschaftstheoretischer Hinsicht gezogen. Im Zentrum steht hier ein materialistisches Interdisziplinaritätskonzept, das einerseits die Bildungsdimension nachhaltiger Entwicklung aufdeckt und andererseits Nachhaltigkeit als kritisches Bildungsprinzip freisetzt.

      Bildung für nachhaltige Entwicklung
    • Angesichts der zunehmenden Umweltkatastrophen formuliert die Brundtlandkommission 1987 die Forderung nach einer nachhaltigen Entwicklung (sustainable development), die „den Bedürfnissen der heutigen Generationen entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren eigenen Lebensstil zu wählen“ (Hauff 1987). Die Forderung nach einer ‚Nachhaltigen Entwicklung’ bestimmt das 21. Jahrhundert, womit soziale, kulturelle, wirtschaftliche und politische Aspekte gesellschaftlicher Auseinandersetzungen um die ökologische Dimension erweitert werden. Nachhaltigkeit, die ihren Blick auf zukünftige Generationen und deren (Über)Lebensmöglichkeiten richtet, wird so zum neuen Bildungsziel. Doch wie gestaltet sich das Verhältnis von Pädagogik und Nachhaltigkeit? Welche Bereiche sind berührt und welche Rolle spielt hierbei das Generationenverhältnis und die Re-Produktion einer Gesellschaft? Das Buch beschäftigt sich mit dem Nachhaltigkeitsdiskurs der industrie-kapitalistischen Gesellschaft ausgehend von einer Krise aus Überfluss, die sowohl ‚Nachhaltige Entwicklung’ als Bildungsprozess und -auftrag bestimmt, als auch zu einer Re-Vision des Bildungsbegriffs nötigt.

      Pädagogik und nachhaltige Entwicklung