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Franz Burkhardt

    1 de enero de 1966
    Lebe im Verborgenen
    Meuschemen
    Karina Miami
    • „Franz Burkhardt schwelgt mit Blick auf seine zeichnerischen Vorhaben im trivialen Schund eines irgendwie überall gleich gearteten Flohmarktangebotes. Abbildungen aus alten Büchern, Magazinen, Heftchen, Comics und von Platten-Covern können zu seinen Vorlagen werden. In seinem bildhauerischen Werk sind es Dinge des Alltags, die er im wahrsten Sinne des Wortes ’vermöbelt’, früher mit eher brachialem Gestus, heute eher im Modus des ’Aufmöbelns’ für die Integration der Dinge in ausgeklügelt installative Gesamtinterieurs. Zeichnet Franz Burkhardt, so führen seine Vorlagen in mehr oder minder erotische, häusliche – damit eben auch triviale – Szenen, die so unaufregend und aufregend sind wie das tägliche Ankleiden, Abwaschen und Ausziehen. Und so durchzieht alle Blätter eine augenzwinkernde Auseinandersetzung mit Intimität und Privatheit, mit den Normen, Sehnsüchten und Ängsten, die an den Ausstaffierungen unserer individuell arrangierten Repräsentationsräume hängen. Dabei geht es auch um sein eigenes Zuhause, um Meuschemen, um den kleinen belgischen Ort, in dem er lebt und arbeitet. Der Rückgriff auf altes Bildmaterial lässt zweifelsohne immer eine Prise Nostalgie auffahren. Sie holt die Dinge in wehmütig-erinnernder Betrachtung in die Gegenwart und entrückt sie zugleich“ (Formerinnerungsvermögen, 2011). Annett Reckert

      Meuschemen
    • Der 1966 in Wolfenbüttel geborene, in Köln und New York lebende Künstler ist vor allem mit seinen plastischen Arbeiten, bei denen er aus Alltagsmüll und Holzresten Objekte, Möbelstücke und kleine Hütten gestaltete, bekannt geworden. Sein „Raum Nr. 48“ ist demgegenüber aus neuen, gleichsam geschichtslosen Materialien gebaut: Umso mehr wird die Aufmerksamkeit auf Franz Burkhardts detailbesessene Zeichnungen gelenkt, die in diesem Ort der Stille gezeigt werden. In ihnen werden Vorlagen aus Boulevardzeitungen, Fotobänden, Kulturreiseführern in der künstlerischen Aneignung in die Sphäre des Privaten übersetzt – eine subtile, spielerische Reflexion auf das Verhältnis von „öffentlichem“ Klischee und „verborgener“ Wahrnehmung, von plakativer Zurschaustellung im gesellschaftlichen Raum und Rückzug in die feinsinnige, phantasiebefreiende Intimität des bewussten Schauens.

      Lebe im Verborgenen