Berge, Weiden, Wald: Je näher Claudia Gabler diesen Urbildern von Naturerfahrung kommt, desto sichtbarer wird, wie menschengemacht sie sind. Gipfelkreuze, Bierdosen und Ranger formen die Landschaften ohne Bauchbinden. Es sind aber nicht nur Äußerlichkeiten, die unsere Wahrnehmung prägen: Bildungskanonen erzeugen den Blick auf Berge mehr noch als Schneekanonen. Die Natur wird nicht nur vom Menschen gestaltet, sondern bildet sich auch nach seiner Wahrnehmung. Wir sehen, was wir wissen. Klischees setzt Gabler Ambivalenz entgegen. Und immer wieder Gegenständlichkeit: Decken, Hotels und Sport scheinen dabei der eigenen Natur nahe zu sein. Beziehungen bilden ein Zentrum in ihren Gedichten: Ein lyrisches Wir bewegt sich durch den Band, aus dem ein Ich Abstecher unternimmt, zwischen Bild und Nicht-Bild, innerer und äußerer Wahrnehmung. Gablers Gedichte befragen dieses Entgleiten, das immer auch ein Aufbruch ist, und machen sich darin heimisch: Der Mond sollte uns noch zu den Disteln führen, als wir / frühmorgens in der Stube saßen und unsere Bindungen / probten. Sehnsucht nach einer Zeit davor besteht, nach den Sofas, / auf denen wir so gern die Abende verbrachten und / die uns das alles hier eingebrockt hatten. Doch Gabler überführt die Nostalgie in Handlung: Einfach machen, nicht fragen, never ask, / Kunst in Hotelzimmern ist immer / erlaubt
Claudia Gabler Libros




Wohlstandshasen
- 80 páginas
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Trotz fortschrittlicher Technik und einheitlicher Standards haben sich die optimistischen Prognosen zur Marktentwicklung vernetzter Hausgeräte in Smart Homes bislang nicht erfüllt. Ein möglicher Grund könnte die Unkenntnis über die tatsächlichen Hausarbeitsprozesse in Privathaushalten sein. Diese Forschungsarbeit untersucht die erweiterte Gerätevernetzung und bezieht aktuelle Themen wie Energiemanagement und RFID-Technologie in die Analysen ein. Die Autorin entwickelt eine Methodentriangulation, bestehend aus Gruppeninterviews (N = 64), In-Home-Beobachtungen mit anschließender Befragung (N = 32) sowie Onlinebefragungen (N = 707). Die Wahl der Erhebungsverfahren hat einen entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisse. Ein zentrales Ergebnis zeigt, dass das originäre Haushaltsgeschehen die Befürwortung oder Ablehnung vernetzter Lösungen stark beeinflusst, während die Technikaffinität allein kaum Rückschlüsse zulässt. Trotz individueller Hausarbeit gibt es Übereinstimmungen in der Organisationsarbeit und den parallelen Aktivitäten, insbesondere bei der Lebensmittelzubereitung. Zudem werden Abhängigkeiten entlang der Lebensmittelkette in Privathaushalten identifiziert. Der Wissensstand über den Lebensmittelvorrat ist lückenhaft, und die Ergebnisse bieten wertvolle Hinweise für Produktmodifizierungen und Prozessverbesserungen. Ansätze für ein verhaltensbasiertes Energiemanagement und Möglichkeiten zur Automatisierung der Lebensmittelz
Theater an Ort und Stelle
Eine Analyse des Beziehungsgeflechts zwischen Theaterarbeit und Lebensraum am Beispiel des AGORA Theaters
- 162 páginas
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«Kunst braucht aber, glaube ich, immer wieder die lokale Dimension». Diese Einschätzung Heiner Müllers gewinnt angesichts technischer Reproduzierbarkeit von Kunst und der kulturellen Globalisierung durch die Massenmedien an Gewicht. Sie drängt zu der Frage: Worin besteht der Wert der lokalen Dimension für das Theater? Die Studie deckt anhand des AGORA Theaters der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien wechselseitige Wirkungsverhältnisse zwischen dem besonderen Umfeld eines Theaters und seiner Theaterarbeit auf. Die lokale Dimension von Theater, so legt die Studie nahe, birgt ein Kompetenzpotential, das dazu beiträgt, die Wirkungsmöglichkeit von Theater zu erhöhen. Mit der Studie fordert die Autorin zu einer Neubewertung der lokalen Dimension des Theaters heraus.