Wolfgang Eric Wagner Libros






Universitätsstift und Kollegium in Prag, Wien und Heidelberg
Eine vergleichende Untersuchung spätmittelalterlicher Stiftungen im Spannungsfeld von Herrschaft und Genossenschaft
Band 2 der Reihe "Europa im Mittelalter" - die Untersuchung von Wolfgang E. Wagner - behandelt den menschlichen Versuch, über den Tod hinaus in Erinnerung zu bleiben. Zu diesem Zweck wurden Klöster, Spitäler, Dom- und Kollegiatkirchen gestiftet. Aber auch Universitäten wurden in frommer Absicht gegründet. Zumindest die Universitätsstiftungen im Alten Reich, in Prag, Wien, Heidelberg, Köln, Freiburg und Basel, gehen nicht zuletzt auch auf religiöse Motive ihrer Stifter zurück und stellen somit fromme Werke bzw. Seelenheilstiftungen dar. In dieser Studie geht es nicht allein darum, die in der Universitätsgeschichtsforschung bisher weitgehend unterbelichtete Stiftermemoria der Hohen Schulen zu beschreiben. Vielmehr werden vergleichend die strukturellen Auswirkungen der durch Stiftung begründeten wechselseitigen sozialen Beziehungen zwischen dem Stifter und seiner Gründung untersucht.
Ritter Runkel in seiner Zeit
Mittelalter und Zeitgeschichte im Spiegel eines Geschichtscomics
Die Bildergeschichte um den verspäteten Kreuzfahrer Ritter Runkel von Rübenstein und die Digedags erschien von Mai 1964 bis Juni 1969 in der DDR als fünfte Hauptserie der Zeitschrift »MOSAIK von Hannes Hegen«. Obwohl sie »nur« Comic-Figuren sind, war ihr Name in der DDR nahezu für jedermann ein Begriff. Doch welches Bild vom Mittelalter vermittelte die Runkel-Serie? War es ein anderes, vielfältigeres, als es der ideologisch überformte Geschichtsunterricht in der DDR bot? In ihren Beiträgen wollen die Autoren des Bandes – unter ihnen ausgewiesene Fachleute für die Geschichte des Mittelalters, für Byzantinistik, Germanistik, Skandinavistik und Zeitgeschichte – den potenziellen Beitrag der Runkelserie zur Ausprägung des Geschichtsbewusstseins mehrerer Generationen vor allem in Ost-, aber auch in Westdeutschland ausloten und kritisch hinterfragen. Mit zahlreichen Abbildungen und Fotogra? en.
Die ältesten Statuten der Rostocker Medizinischen Fakultät, zwischen 1421 und 1425 verfasst, legten die Studien- und Prüfungsordnung für das Medizinstudium fest. Sie definierten die Studieninhalte und den Ablauf der Examina für Bakkalare, Lizentiaten und Doktoren sowie die zu entrichtenden Gebühren. Zudem enthalten die Statuten frühe Regelungen zu anatomischen Zergliederungen von Leichen zu Lehrzwecken und die älteste Apothekerordnung Norddeutschlands, eine der ältesten in Deutschland. Diese Medizinerstatuten werden hier erstmals in einer wissenschaftlichen Edition präsentiert, wobei der lateinische Text parallel mit einer deutschen Übersetzung wiedergegeben wird. Die Vorschriften über Lehrveranstaltungen und Prüfungen sowie die Texte griechischen, persischen und arabischen Ursprungs, die auf Latein unterrichtet werden sollten, sind ausführlich kommentiert. Darüber hinaus werden Zeugnisformulare für Lizentiaten und Bakkalare der Medizin mit Übersetzung angeboten. Dies schafft ein anschauliches Bild vom Medizinstudium in der Vormoderne und bereichert nicht nur die Geschichte der medizinischen Ausbildung an der Rostocker Alma Mater, die 2019 ihr 600-jähriges Bestehen feiert, sondern auch die allgemeine Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte um bislang unberücksichtigte Aspekte.
Observantia lectionum in Universitate Rostochiensi (1520)
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Die „Observantia lectionum in universitate Rostochiensi“ aus dem Jahr 1520 ist das älteste gedruckte Vorlesungsverzeichnis der Universität Rostock und wohl einer deutschen Universität überhaupt. Der textierte Einblattdruck hatte die Funktion, an die 100-jährige Wiederkehr der Universitätsstiftung von 1419 zu erinnern und dieses Jubiläum zugleich feierlich in Szene zu setzen. Das detaillierte Programm der Lehrveranstaltungen in den vier Fakultäten gab die innere Ordnung der Universität nach außen wieder. Seine feste Druckform sollte die trotz Krieg, Pest und Reformation stabile Verfasstheit der Institution demonstrieren. Die Observantia lectionum liegt hiermit erstmals in einer wissenschaftlichen Edition vor. Der lateinische Text des Originals wird parallel mit einer deutschen Übersetzung wiedergegeben. Sowohl die darin aufgeführten Lehrpersonen der Universität als auch die zu unterrichtenden Texte und deren Autoren sind ausführlich kommentiert. Auf diese Weise entsteht eine aufschlussreiche Momentaufnahme der Universität Rostock an der Schwelle vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit. Nicht allein für die Historie der Rostocker Alma Mater, die 2019 ihr 600-jähriges Bestehen begeht, sondern auch für die generelle Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte stellt diese Edition daher einen unverzichtbaren Beitrag dar.
Die Bibliothek der Historischen Gesellschaft von Johann Gustav Droysen bildet den altesten Bestandteil der Zweigbibliothek Geschichte der Humboldt-Universitat zu Berlin. Diese Buchersammlung wurde ab 1860 angelegt und stellte nach Droysens Tod am 19. Juni 1884 den ersten umfangreichen geschlossenen Bucherfundus dar, der an die Bibliothek des durch Julius Weizsacker am 30. Januar 1885 gegrundeten Historischen Seminars gelangte.Ihre Ruckerschliessung machte aufwendige Untersuchungen am Bestand selbst notig. Wenn als Ergebnis nun zum 200. Geburtstag Johann Gustav Droysens ein Katalog der einstigen Bibliothek seiner Historischen Gesellschaft vorgelegt werden kann, so versteht sich dieser in erster Linie als wissenschaftshistorischer Beitrag zu den Anfangen des Historischen Seminars und seiner Bibliothek, im weiteren Sinn aber auch als Reminiszenz an die reiche Tradition der Berliner Alma Mater, nicht zuletzt im Hinblick auf ihr bevorstehendes Jubilaum 2010."