Perspektiven der Filmsoziologie
- 364 páginas
- 13 horas de lectura
Pädagogiken der Möglichkeit, des Entwurfs und der Imagination
Interdisziplinäre Betrachtungen und Ansätze
Der Band setzt sich mit Fragen nach dem erkenntnistheoretischen Status des Dokumentarischen und dem Wesen des Dokumentarfilms insbesondere in historischer Hinsicht auseinander. Ein Blick in heutige Medienkulturen zeigt, dass gesellschaftliche Kommunikation über Vergangenheiten in Film, Fernsehen oder Internet von dokumentarischen Formen und Formaten maßgeblich mitbestimmt wird. Dokumentarische Filme prägen in hohem Maße unsere öffentlichen Geschichts- und Gesellschaftsbilder. Sie sind damit nicht nur hinsichtlich ihrer inhaltlichen Darstellungen relevant, sondern auch in Auswahl, Gestaltung und Diskursivierung ihrer historischen Themen.
Die Frage nach dem, was den Menschen antreibt, erweist sich in zweifacher Hinsicht als überaus produktiv: Indem sie das Augenmerk auf dessen verschiedenartige Beweggründe lenkt, eröffnet sie nicht nur der Zeitdiagnostik neue Perspektiven, sondern auch der Erziehungs- und Bildungstheorie. In den Blick geraten damit zeitgenössische Varianten der Subjektbildung, aber eben auch neue, sich fortwährend verändernde Regierungspraktiken und Pädagogisierungsformen. Vor diesem Hintergrund gehen die Beiträge dieses Bandes den ›Trieben‹ und den ›Antrieben‹ des Menschen auf unterschiedliche Weise nach und spüren jene Kräfte auf, die das menschliche Streben prägen. Von besonderem Interesse ist dabei jene Kräftekonstellation, die in der Vergangenheit meist als »Bildungstrieb« bezeichnet wurde. Gemeinsam ist den hier vorgelegten Studien, dass sie die lange Zeit dominante Vorstellung eines sich autonom bildenden und sein Leben gestaltenden Subjekts oder ›Lerners‹ kritisch prüfen und das Zusammenspiel von Praktiken der Subjektivierung und diskursiven Kontexten analysieren. Mit Beiträgen von Birgit Althans, Johannes Bilstein, Christian Grabau, Carsten Heinze, Markus Rieger-Ladich, Kristin Straube-Heinze, Gabriele Weiß, Matthias Winzen, Egbert Witte und Safiye Yıldız.
Der Band analysiert dokumentarische Formen des Films, die in aktuellen Medienkulturen eine zunehmend wichtigere Rolle spielen und für die Kommunikation in modernen Gesellschaften maßgeblich verantwortlich sind. Durch neue Technologien und veränderte Formen der Produktion, Distribution und Rezeption sowie innovative ästhetische Konzepte kommt es zu einer Ausdifferenzierung der dokumentarischen Praktiken in ihren jeweiligen Medienkulturen, die nicht zuletzt auch das Verständnis dessen verändern, was unter dokumentarischen Filmen jeweils zu verstehen ist. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, auf die Autorinnen und Autoren aus der Medien- und Kulturwissenschaft, der Geschichtswissenschaft, der Kunstwissenschaft und der Soziologie in diesem Band Antworten geben.
Der Band vereint internationale Beiträge zu den Formen, Inhalten und Rezeptionen des fiktionalen und dokumentarischen Musikfilms. Er beinhaltet sowohl grundlegende Konzeptionen wie auch Einzelfallanalysen aus einer inter- bzw. transdisziplinären Perspektive der Kultur-, Medien-, Film- und Sozialwissenschaften. Er verbindet verschiedene Vermittlungsformen wie Film, Fernsehen und das Internet und beleuchtet darin die verschiedenen Darstellungen und Repräsentationen der Kulturen des Pop und Rock. Untersucht werden der Musikspielfilm, der dokumentarische Musikfilm, Castingshows wie auch das Musikvideo.
Bildungspolitische Steuerung - Pädagogischer Anspruch - Unterrichtspraktische Wirkungserwartungen
In dem vorliegenden Band wird eine Konzeption für die Schulbuchforschung vorgestellt, die es ermöglicht, die Bedeutung des Schulbuches im historischen Kontext zu erschließen. Hierbei werden insbesondere das Konzept der „Grammar of Schooling“ (Tyack, Tobin, Cuban), Ansätze pädagogischer Innovationsforschung sowie diskursanalytische Perspektiven daraufhin geprüft, inwieweit sie für die Schulbuchforschung fruchtbar gemacht werden können. Der methodische Ansatz wird anhand von vier Fallstudien verdeutlicht, in denen die Wechselwirkungen zwischen den bildungspolitischen Absichten und Steuerungsversuchen, den pädagogisch-didaktischen Innovationsbe-strebungen und den praktischen Erwartungshaltungen aufgezeigt werden. Zur Exemplifizierung des Ansatzes wurden vier exponierte Themenbereiche ausgewählt: -das Volksschullesebuch als Steuerungsinstrument in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Preußen, -die Schulbuchkritik der Herbartianer, -die Ideologisierung der Fibeln im Nationalsozialismus sowie -die Verbreitung politikdidaktischer Innovationen in Schulbüchern der Bundesrepublik Deutschland.
Die „Bilderflut“ hat auch die Schulbücher erreicht, die heute ohne Bilder kaum vorstellbar sind. Diese Bilder dienen vor allem der „Repräsentation“ und oft der „Illustration“ des Textes. Für die Schulbuchforschung ergeben sich aus dem „iconic turn“ zwei zentrale Herausforderungen: Erstens müssen Bilder nicht nur inhaltsanalytisch untersucht werden, sondern auch die diskursive Verflechtung des visuellen Wissens in gesellschaftlichen Wissensformationen muss rekonstruiert werden. Zweitens stellt die pädagogisch-didaktische Arbeit mit Bildern eine Herausforderung dar, da das didaktische Potenzial der Bildkomplexität berücksichtigt werden sollte. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Entwicklung einer interdisziplinären Bilddidaktik, die die Unterschiede zwischen sprachlichen und bildlichen Zeichen klärt. Der vorliegende Band betrachtet das Bild im Schulbuch aus drei Perspektiven. Zunächst wird die Bedeutung des Bildes im Bildungsprozess erörtert und bilddidaktische Problemstellungen diskutiert. Im zweiten Teil wird untersucht, wie über Bilder (national geprägte) „Weltbilder“ vermittelt werden. Der letzte Teil behandelt die Rolle des Bildes im fachdidaktischen Vermittlungsprozess.
Jüdische und nicht-jüdische Vergangenheitsbearbeitungen in Ost- und Westdeutschland