Farben faszinieren das Auge des Betrachters. Sie faszinieren ebenso in ihrer symbolischen und kulturhistorischen Bedeutung, die sich oft über Jahrhunderte hinweg entwickelte und sich in unterschiedlichen Erzählformen niederschlug. So sind in den tradierten Volksmärchen und in den Kunstmärchen Farben nicht nur bloße Attribute oder oberflächliche Erscheinungen, sondern haben eine tiefere Bedeutung. Warum etwa hat die Kopfbedeckung eines kleinen, unscheinbaren Mädchens ausgerechnet die Farbe Rot und warum ist der Bart eines Frauen mordenden Ritters blau? Weshalb trägt Aschenputtel graue Kleider und welche Macht hat Peter Schlemihls erkaufter Schatten? Diesen und anderen spannenden Fragen geht das Buch – Farbe für Farbe – nach, reich illustriert mit zahlreichen Grafiken und Abbildungen aus historischen Märchenbüchern.
Sabine Schimma Libros


Im Zentrum von Johann Wolfgang von Goethes Farbstudien stehen weniger die tatsächlichen Versuchsergebnisse als vielmehr die unterschiedlichen Entstehungsbedingungen der Farben. Auch wenn er seine Versuchsmethoden auf die Beteiligung der Sinnestätigkeit ausrichtet, entwickeln die Medien der Wahrnehmung oft ein Eigenleben, das sich allen Regulierungsbemühungen entzieht. Deshalb begegnet die vorliegende Arbeit seinem erkenntnistheoretischen Ansatz mit einer medienhistorischen Analyse der unterschiedlichen Forschungskontexte Goethes sowohl bei der physiologischen Farberzeugung, den psychologischen Farbwirkungen wie den physikalischen Experimenten und den wissenschaftlichen Zeichnungen.