Die Portraits Julianus Apostatas
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Der bedeutende spätrömische Kaiser Julianus (361-363), auch Apostata genannt, strebte an, die pagane Kultur in einer zunehmend christianisierten Welt wiederzubeleben. Dieser Ansatz führte zu Kontroversen zu seinen Lebzeiten und hinterließ auch in der Forschung zahlreiche uneinheitliche Portraits von ihm. In dieser Studie werden erstmals sämtliche Portraits gesammelt, kritisch diskutiert und hinsichtlich ihres Bildnischarakters mit verschiedenen Fragestellungen und Methoden neu überprüft, was teilweise überraschende Ergebnisse liefert. Zunächst erfolgt eine kritische Auswertung schriftlicher Quellen, die für Julians Aussehen und Selbstverständnis relevant sind. Anschließend wird der numismatische Bestand untersucht, dessen offizieller Charakter für die Portraitfrage von besonderer Bedeutung ist. Die Studie prüft das Maß an Einheitlichkeit und erforscht die Ursachen für Abweichungen. Zudem werden vermeintliche Julian-Bildnisse aus anderen Gattungen behandelt, wobei stilistische Kriterien und die Vereinbarkeit mit der spätantiken Kaiserikonographie berücksichtigt werden. Abgelehnte Objekte erhalten neue Datierungen und Deutungen. Schließlich werden die tatsächlichen Julian-Portraits hinsichtlich ihrer Aussagekraft untersucht und in den Kontext der spätantiken Herrscherrepräsentation eingeordnet. Der ausführliche Katalog im Anhang bietet der zukünftigen Julian-Forschung ein wertvolles Instrumentarium.
