Ulrike Linnenbrink Libros





Es bedarf schon einer enormen Portion Fantasie, in diesem abgewirtschafteten Bauernhaus, der hässlichen Scheune und dem wildwuchernden Areal die Erfüllung eines Lebenstraumes zu erkennen. Doch für Christine ist es Liebe auf den ersten Blick. Mit Feuereifer macht sie sich zusammen mit ihrem Lebensgefährten Robin daran, Visionen in die Tat umzusetzen, Mylopa nach ihren Vorstellungen umzubauen und aus wilder Wiese einen prachtvollen Garten zu erschaffen. Ein Paradies soll es werden, doch ... Zwischen all den Plänen, die sie enthusiastisch umsetzen, spürt Christine, dass die rissige Fassade ihrer Beziehung zu Robin Tag für Tag heftiger bröckelt. Das drohend aufziehende Unheil, das mit der Mieterin Karin in ihr Leben tritt, erkennt sie zu spät. Und dann gibt es da plötzlich diesen Toten im Wiechholz ...
Eine Frau durchlebt eine Hölle, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Lisa wird von ihrem arbeitslosen Mann Richard brutal misshandelt. In ihrer Verzweiflung beschließt sie, ihn umzubringen, doch der Versuch misslingt und sie ist ihm schlimmer ausgeliefert als zuvor. Wütend betupft sie die Verletzungen in ihrem Gesicht und schwört, nie wieder so behandelt zu werden. Lisa war einst glücklich verheiratet, doch als ihr Mann arbeitslos wird und anfängt zu trinken, verwandelt sich ihr Leben in einen Albtraum. Eines Tages, als er sie vergewaltigt, verliert sie die Kontrolle und setzt ihm eine brennende Zigarette zwischen die Finger, was zu einem Brand führt. Ihr Mann überlebt, und obwohl er Reue zeigt und verspricht, sich zu ändern, beginnt er bald wieder zu trinken. Der Psychoterror, den er entfaltet, wird unerträglich. Die Autorin schildert eindringlich die Entwicklung der Beziehung, die in einem Mordversuch gipfelt und schließlich in einer scheinbaren Versöhnung endet. Die Geschichte, die anfangs ruhig beginnt, packt den Leser und bleibt bis zum Schluss fesselnd. Sie thematisiert das Schweigen zwischen Menschen und die Illusion des perfekten Lebens, die zerbricht. Ein spannender und bedrückender Psychothriller, der realistische Einblicke in eine toxische Beziehung gewährt.
Sich vom Kind an die Hand nehmen lassen . unter diesen Leitsatz stellen Ulrike und Martin ihr neues Leben als Pflegeeltern ihres lang ersehnten Pflegekindes Stephan. Anschaulich werden das Kennenlernen, die ersten Besuche von Stephan und die verschiedenen Phasen der Beziehungsentwicklung dargestellt. Direktheit der Sprache, Offenheit und Ehrlichkeit in der Darstellung und eine hohe Sensibilität für Stephans Empfindungen und die Hintergründe seines Verhaltens zeichnen dieses Buch aus. Dies ist kein weiteres Buch zur Theorie, sondern die lebendige Vorstellung des Alltagslebens aus der Sicht einer Pflegemutter. Eine spannende Lektüre, hilfreich und anregend für künftige Pflegeeltern, alle Eltern und alle, die beruflich mit Kindern und Pflegekindern zu tun haben.