Sie sah mich an. Ich stand im Halbdunkel und konnte ihre Augenfarbe nicht erkennen, aber ich könnte schwören, dass sie grüne Augen hat. Nicht lindgrün, eher so ein Grün, dem man nur in Wäldern begegnet. Ein Grün, in dem das Borkenbraun der Bäume sich wiederfindet, ebenso das schräg einfallende Sonnenlicht, in dem die Mücken tanzen und der Eichelhäher sein Gefieder putzt. Ein Grün mit Hintergrund, mit viel Himmel darüber. Außerordentlich viel Himmel, weil es so aus diesen Augen herausstrahlte, dass man zu fliegen wähnte, obwohl man im Halbschatten eines Gemüseladens stand und zu behäbig geworden war, um sofort hinter diesem Mädchen herzulaufen, es am Arm zu fassen, festzuhalten und nie wieder freizugeben.
Bettina Oehmen Orden de los libros
19 de noviembre de 1959






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„Himmelsfenster“ von Bettina Oehmen erzählt von Menschen auf der Suche nach Glück, Liebe und Lebenssinn. In poetischer und humorvoller Sprache beschreibt die Autorin Hoffnungen und Herausforderungen, während sich aus Einzelgängern eine Gemeinschaft bildet, die das Leben neu entdeckt und Lebenslust vermittelt.