Museum der Erinnerungen
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Gedichte vom Alltag einer Frau, die sich mit ihrer Familie neu durch schwedische (Sprach-)Umgebungen bewegt, auf der Suche nach Gemeinsamkeit und Unterschieden trifft sie auf Paradiesvögel, Gürteltiere, Saunamützen und Minenschächte. Die Texte bewegen sich zwischen der landschaftlichen Weite und einer häuslichen Vertrautheit, die gleichzeitig beengt. Zweitwald beschreibt Schweden als das Sehnsuchtsland, das es für viele Deutsche ist, unter anderen geprägt von der Kinderliteratur Astrid Lindgrens. Die Realität hält dieser Vorstellung teilweise stand, vor allem die Natur und die Architektur des Landes. Aber natürlich werden bei längerem Aufenthalt auch schlechte Seiten deutlich, die hier angesprochen werden. Ein weiteres Hauptthema ist die Zweisprachigkeit. Schwedisch stammt natürlich aus der gleichen Sprachfamilie wie das Deutsche, ist aber dennoch eine Fremdsprache, die auch einige „False Friends“ erhält und manchmal gerade durch kleine Abweichungen in der Rechtschreibung herausfordert. Die migrantische Perspektive wird hier aus privilegierter Position reflektiert. Letzter Hauptstrang ist die kritische Betrachtung der klassischen Kleinfamilie, die durch die Distanz zu Familie und Freunden noch stärker auf sich zurückgeworfen ist.
Ihr Weg aus der Ernährungskrise
Gedichte
„Achtung, die Naht“ ist das Debüt der aus Siegen stammenden, in Berlin und Uppsala lebenden Dichterin. Diese Gedichte verwischen ihre Spuren, während sie klare Bilder aufrufen, sodass wir nicht umhinkommen, jeder falschen Fährte bereitwillig zu folgen. Das aufgespannte Sicherheitsnetz, seine zarten Fäden sind zu verlockend.
Die Publikation erscheint anlässlich einer retrospektiven Werkschau und gibt erstmals einen umfassenden Einblick in das auf Fotografie und Video fokussierte Schaffen der österreichischen Medienkünstlerin Eva Brunner-Szabo (1961-2012), deren Nachlass sich seit 2016 in den Landessammlungen Niederösterreich befindet. Zentral in ihrem Werk ist die Auseinandersetzung mit individuellen und kollektiven Erinnerungsräumen, die sie nicht nur im historisch-politischen Sinn verhandelte, sondern auch in Bezug auf ihren eigenen Körper. Das manifestierte sich zum einen in der Arbeit mit gefundenen privaten Fotografien, deren sedimentierte Erinnerungen die Künstlerin in einem Wechselspiel aus Fiktion und Faktizität freizulegen trachtete, und zum anderen in fotoaktionistischen Selbstinszenierungen, in denen sie das transitorische Moment durch einen gezielt eingesetzten Unschärfe-Effekt unterstrich. Das Buch beinhaltet eine DVD mit ausgewählten Videoarbeiten der Künstlerin.
Die narrativen Identitätsentwürfe der „confessional poets“
Sylvia Plath, Anne Sexton und Robert Lowell sind zentrale Figuren der nordamerikanischen Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Mit dem Schaffen eines Gegenentwurfes zum propagierten Bild der erfolgreichen und konservativ glücklichen Babyboomer-Generation prägten sie als „confessional poets“ einen neuen lyrischen Stil, der sich durch den starken Einbezug der eigenen Autobiografie sowie durch die Thematisierung von psychischen Krankheiten und familiären Konflikten kennzeichnet. Vermehrte Selbstreflexionen, Tabubrüche und starke Stimmungsschwankungen sind ebenfalls charakteristisch für diesen Schreibstil. Anhand ausgewählter Werke aus den Genres Lyrik und Prosa analysiert Eva Brunner die Dynamik der dort dargestellten Identitätsentwürfe. Ein weiterer Fokus liegt auf der Rolle von Emotionen innerhalb der Identitätserzählungen, die in den vorherrschenden Theorien bislang zu wenig Berücksichtigung fand. Gestützt wird die Autorin dabei durch die narrativen Identitätstheorien von Paul Ricœur, Jerome Bruner, Anthony Kerby u. a. Hinzu kommen Ansätze aus der Narratologie, der Autobiografieforschung und einzelner Emotionstheorien.
Die erste Liebe, das erste Mal ... einschneidende Momente in der sexuellen Entwicklung von Jugendlichen. Die Gesundheitspsychologie widmet sich in diesem Zusammenhang vor allem der Erforschung sexuellen Risikoverhaltens. Die Zunahme sexuell übertragbarer Erkrankungen in der Gruppe der jungen Heterosexuellen macht eine eingehende Analyse des Kondom(nicht-)gebrauchs unabdingbar. Das vorliegende Buch stellt das Lust or trust? Sexuelles Risikoverhalten heterosexueller Jugendlicher und junger Erwachsener, das aus sechs Einzelstudien besteht, Experten- und Expertinneninterviews geben Einblick in die Bedeutung des Themas in Österreich, Motivanalysen erschließen die Gründe für und gegen den Kondomgebrauch, die Rolle der Emotionen wird eingehend beleuchtet und Aushandlungsprozesse in Gelegenheitssexsituationen erforscht. Jede Studie wird in sich geschlossen vorgestellt, eine Triangulation der Ergebnisse zeigt den Mehrwert des mehrperspektivischen und multimethodalen Vorgehens auf. Die Integration qualitativer und quantitativer Methoden, die Bearbeitung unterschiedlicher Fragestellungen in den einzelnen Studien liefern ein umfassendes Bild jugendlicher Sexualität.