Practice of minority protection in Central Europe
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Der Sammelband bietet eine aktuelle vergleichende Analyse der Minderheitenstandards sowohl auf der Ebene der südosteuropäischen Staaten als auch auf europäischer Ebene. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage, wie der Minderheitenschutz zu politischer und regionaler Stabilität sowie zum Aufbau demokratischer Institutionen in den Ländern des Westbalkans beiträgt. Ferner wird analysiert, inwiefern die Aussicht auf europäische Integration und EU-Konditionalität bezüglich des Minderheitenschutzes zur Regimestabilität und demokratischen Konsolidierung der Staaten in Südosteuropa beiträgt. Hieraus wiederum können europäische Standards des Minderheitenschutzes identifiziert werden. Des Weiteren wird in diesem Werk untersucht, ob der Minderheitenschutz als ein strukturelles Prinzip oder als Konditionalitätsvoraussetzung für den Beitritt zur EU im Monitoringprozess einheitlich angewendet wird.
Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern sich die multilaterale und die bilaterale Ebene in ihren Bemühungen im Bereich des Minderheitenschutzes hinsichtlich der standardsetzenden und der konfliktbearbeitenden Funktion ergänzen. Im Zentrum der Untersuchung stehen dabei die Kontrollmechanismen bi- und multilateraler Instrumente. Auf der Seite der multilateralen Mechanismen nimmt eine Analyse der Stellungnahmen des Beratenden Ausschusses für das Rahmenübereinkommen des Europarats zum Schutz nationaler Minderheiten breiten Raum ein. Auf der bilateralen Ebene werden hauptsächlich die Gemischten Kommissionen zur Überwachung der bilateralen Verträge, die Ungarn mit seinen Nachbarstaaten abgeschlossen hat, untersucht. Eine umfassende monographische Bearbeitung, die für die einzelnen im Rahmenübereinkommen gewährten Rechte anhand der Stellungnahmen des Beratenden Ausschusses Standards ermittelt, gab es bislang nicht. Auch war es aufgrund der dürftigen Quellenlage zu den Tätigkeiten und Ergebnissen von Gemischten Kommissionen bisher schwierig, deren Funktionen und Wirkung zu untersuchen. Im Zuge der Recherchen an dieser Arbeit konnten neue Materialien zugänglich gemacht und verarbeitet werden. Die vorliegende Publikation schließt damit zwei Lücken in der bisher bestehenden Literatur zum Minderheitenrecht.