Wer kauft schon den Eiffelturm
Und andere Notanitäten





Und andere Notanitäten
Der Roman
1983. Fünf Studenten leben in einer alten Villa – in der Stadt als das Henkerhaus bekannt. Im Erdgeschoss hat ein Maler, den sie den „Guru“ nennen, sein Atelier. Eines Tages stoßen sie im Keller auf Kisten voller Nazi-Gold. Kurz darauf gibt es einen überraschenden Todesfall. Das Gold ist weg. Und der Guru auch. Fast dreißig Jahre später erhalten die ehemaligen WG-Mitglieder Nachricht, dass der Guru verstorben ist und sie als Erben eingesetzt hat. Sie sollen zusammenkommen und die Bilder mitbringen, die er ihnen damals geschenkt hat. Darin verberge sich ein Code, der ihnen den Zugang zum Erbe verschaffen würde. Bei der Testamentseröffnung wird klar, dass der Guru ihnen eine Falle gestellt hat: Sie stehen vor der Gewissensentscheidung ihres Lebens … „Die Reise der Bilder“ führt von dem Weserstädtchen Holzminden über teilweise verschlungene Wege durch das Land und spannt zeitlich einen Bogen vom Zweiten Weltkrieg über die Wiedervereinigung bis in die jüngste Vergangenheit. Sie endet schließlich in einem mysteriösen Finale in der Ruine des alten Kornhauses in Bad Doberan.
Sie glauben, dass sie vom Leben ungerecht behandelt wurden und haben sich in eine luxuriöse Villa zurückgezogen: Eine Frau und zwei Männer wollen die Verletzungen, die ihnen das Schicksal zugefügt hat, vergessen. Das aber fällt ihnen sehr schwer. Als eines Tages Olga, eine Zwangsprostituierte, Zuflucht in ihrer Idylle sucht, müssen die vor dem Leben Geflüchteten plötzlich Schutz gewähren und wieder Verantwortung übernehmen. Olga ist eine junge Frau ohne Tabus, die mit allen Tricks des Lebens vertraut ist. Und sie ist neugierig. Die Lebenslügen ihrer traumatisierten Lebensretter locken sie unwiderstehlich an, und als sie sogar einen riskanten Einbruch vorschlägt, ist bald nichts mehr, wie es war. Wolfgang Bellmers spannender Roman erzählt von den Dämonen der Vergangenheit und der Suche nach Gerechtigkeit. Der Autor vermittelt mit seinem gekonnt geschriebenen Werk seinen Leserinnen und Lesern, dass man auch in fortgeschrittenem Alter sein Leben selbst in die Hand nehmen kann.
Der Abschluss der Elise-Trilogie führt in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges und die erste Zeit danach. Mit dem Kriegsende ist das Böse nicht aus der Welt. Das kollektive Schweigen über die Ereignisse spricht deutlicher, als es Worte tun würden. Doch zahlreiche kleine Episoden – das Anbohren von Alkoholtanks oder Schwarzschlachten in den turbulenten Nachkriegsmonaten – bereiten den Leserinnen und Lesern im besten Sinne ein nachdenkliches Lesevergnügen. Den Überlebenden stellen sich Fragen, die bis heute aktuell sind: Warum habe ausgerechnet ich überlebt? Wie kann das Böse eine solche Macht über die Menschen erringen? Wolfgang Bellmer gelingt es, diese philosophischen Überlegungen mit den spannenden Erlebnissen seiner Protagonisten Elise und ihrem ersten Sohn Conrad zu verknüpfen: Elise muss ihr Leben im Holzminden der Nachkriegszeit neu organisieren und Conrad überlebt seinen Einsatz als Wehrmachtssoldat in Italien nur mit sehr viel Glück.