Eberhard Schmidt
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Manche kennen nur die Abkürzung »Eb. Schmidt« aus Strafrechtskommentaren, während andere seinen »Lehrkommentar zur Strafprozeßordnung« oder seine Werke zur deutschen Strafrechtspflege schätzen. Simone Gräfin von Hardenberg untersucht das Leben und Werk von Eberhard Schmidt (1891–1977), einem der bedeutendsten Strafrechtswissenschaftler und Rechtshistoriker des 20. Jahrhunderts. Sein breites und tiefgründiges Werk ist nur wenigen bekannt, obwohl es stark von den sozialen und politischen Verhältnissen seiner Zeit geprägt ist. Schmidts Erfahrungen in vier politischen Systemen – Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und den Anfängen des Rechtsstaats – beeinflussten sein Schaffen, insbesondere während des Nationalsozialismus, als er die Verdrängung des Rechts durch Macht und den Vorrang der Zweckmäßigkeit über die Gerechtigkeit erlebte. Diese Erlebnisse führten zu seinem leidenschaftlichen Einsatz für den Rechtsstaat und machen ihn zu einem Warner vor den Gefahren, denen dieser ausgesetzt ist. Die Dissertation bietet einen tiefen Einblick in Schmidts Berufs- und Privatleben, die eng miteinander verbunden waren, und zeigt seine persönliche Entwicklung sowie die damaligen Zustände an den Universitäten, an denen er lehrte. Ausgezeichnet mit dem Förderpreis 2008 der Dr.-Feldbausch-Stiftung für überdurchschnittliche Leistungen in Forschung, Kunst und Kultur.
