Christian Eisenberger does not wait for exhibitions. Instead, he presents his works immediately for public display and discussion. His countless street art works and public interventions, presented in this richly illustrated catalogue, never attempt to enhance, or distort, the street scene
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Christian Eisenbergers Zeichnungen verstehen sich als autonome Werke innerhalb seines extensiv wachsenden Œuvres. Mit Edding oder Kugelschreiber füllt Eisenberger Blätter mit Figuren, Worten oder lässt wuchernd-ornamentale Gewebe entstehen. Die Zeichnung ist bei Eisenberger mehr als eine künstlerische Praxis, als integraler Teil seines Alltags zeichnet Eisenberger nebenbei, obsessiv und zwingend. Die Ästhetik der Zeichnungen bewegt sich zwischen trashiger Figuration, Provokation und exakter Strukturiertheit. Die unzähligen Einzelblätter und Hefte werden – von Eisenberger geordnet und mit Nummern versehen – Teil einer eigenen Systematik. Christian Eisenberger lebt und arbeitet in Wien. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, u. a. im Kunsthaus Graz, Lentos Kunstmuseum Linz, Galerie Altnöder, Salzburg, Kunsthalle Wien, mumok Wien. Teilnahme an der Colombo Art Biennale.
Christian Eisenbergers Strategien zur künstlerischen Bespielung urbaner Räume überschreiten traditionelle Begriffe wie Street Art und Interventionskunst. Über 8000 urbane Installationen aus Pappfiguren, Klebebandskulpturen und Fundstücken zeigen, wie er die institutionellen Funktionen von Kunst durch deren zugängliche Präsenz entkoppelt. Dies führt zu einer Verschiebung der politischen und ökonomischen Werte in der Nutzung öffentlicher Räume und aktiviert neue Bedeutungsdimensionen von Kunst außerhalb etablierter Kunstkontexte. Eisenbergers Arbeiten fokussieren sich auf die Inszenierung gefundener Materialien und Performances wie Heart & Nerves (2004) und Narbenaltar (2007). Titel wie Autonome Gefangenschaft und Bloss kein Konzept vorlegen spiegeln seine Suche nach der Transformierbarkeit künstlerischer Aussagen wider, ebenso wie sein Selbstportrait als heulender Künstler im Stil des romantischen Konzeptualismus. In Videos wie Peter Eisenmann - 2007.08.06 und Staaten Europas (2007) nutzt er Tiere als Metaphern, etwa Ameisen, die ein nachgebildetes Holocaust-Mahnmal erkunden, oder Schnecken, die individuelle Bedürfnisse symbolisieren. Seine urbanen Interventionen gewinnen an Kraft durch die Beziehung zum Vorgefundenen, wie bei der temporären Inbesitznahme von Abbruchhäusern, wo Wände mit Farbe bespritzt oder durch verschiedene physische Eingriffe neu gestaltet werden.