Ehrenamtlicher Naturschutz umfasst zunehmend Aufgaben, die von der Naturschutzverwaltung übernommen werden, wie die Betreuung von Schutzgebieten. Unterschiedliche Anforderungen an die Erstellung und Verwaltung gebietsbezogener Daten führen jedoch zu Informationsverlusten und ineffizientem Mitteleinsatz. Die Autoren zeigen, wie eine standardisierte, digitale Erfassung von planungsrelevanten Geofachdaten den interoperablen Datenaustausch fördert und die Zusammenarbeit zwischen amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz stärkt. Das neu entwickelte Web-GIS-Portal eMapper leistet einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung im Naturschutz. Behörden und Verbände erhalten eine hochwertige, übertragbare GIS-Softwarelösung zur Bewältigung ihrer Aufgaben. Der eMapper verbessert den Informationsaustausch und die Verwertung naturschutzrelevanter Daten und kann auch als Auskunftskomponente zur Information der Öffentlichkeit gemäß Umweltinformationsgesetz eingesetzt werden. Die Studie entstand in Kooperation des NABU Laatzen e. V. und der IP SYSCON GmbH, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Region Hannover. Sie richtet sich an Vertreter von Naturschutzverbänden und Fachbehörden sowie Praktiker im ehrenamtlichen Naturschutz. Eine DVD mit einer Vollversion des eMapper und einem Einführungsvideo ist beigelegt, um die Software und ihre Funktionen zu demonstrieren.
Stefan Rüter Libros


Moderne Agrarlandschaften sollen zunehmend ökologische Funktionen wie den Erhalt der biologischen Vielfalt oder den Schutz der abiotischen Ressourcen erfüllen. Diese hohen Anforderungen treffen vielerorts auf Landschaften, die durch einen jahrzehntelangen Rückgang von Saum- und Kleinbiotopen sowie durch multiple Beeinträchtigungen des Naturhaushalts gekennzeichnet sind. Seit den 1980er Jahren wird verstärkt gefordert, Teile der landwirtschaftlichen Nutzfläche für naturnahe Biotopstrukturen und für die Wiederherstellung der Mehrfachfunktion der Agrarlandschaft zur Verfügung zu stellen. Die in den letzten Jahren vermehrt aufgetretenen Hochwasserereignisse haben die Abflussretention in den landwirtschaftlich geprägten Einzugsgebieten in das Blickfeld des Interesses gerückt. Flurgestaltende Maßnahmen wie die Anlage von Hecken oder Feldrainen bieten die Möglichkeit, die Ziele des Hochwasserschutzes mit anderen Naturschutzzielen zu kombinieren (z. B. Erosionsschutz, Arten- und Biotopschutz). Aufgrund der Vielfalt der beteiligten Einflussfaktoren und deren Wechselwirkungen (z. B. Flächenanteil, Breite, räumliche Anordnung der Strukturen) bestehen allerdings bis heute noch große Kenntnisdefizite darüber, welche Biotopausstattung aus Sicht des Naturschutzes in der Agrarlandschaft angestrebt werden soll. [...] (Quelle: Verlag).