Stephan Krause Libros






Technikdoping
Die Kontroverse des Leistungsvergleichs zwischen Athleten mit Hightech-Prothesen und nichtbehinderten Athleten
- 56 páginas
- 2 horas de lectura
Im Jahr 2012 erlebte der Behindertenleistungssport einen Wendepunkt durch die größte mediale Aufmerksamkeit der Paralympischen Spiele. Oscar Pistorius, der erste beidseitig beinamputierte Athlet, trat 2012 bei den Olympischen Spielen in London an und forderte bereits 2008, gegen nichtbehinderte Athleten antreten zu dürfen. 2014 sorgte Markus Rehm, ein am Unterschenkel amputierter Athlet, mit seinem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften im Weitsprung für neue Diskussionen über mögliche Vorteile von Athleten mit Behinderungen im Vergleich zu nichtbehinderten Sportlern.
Dieses Buch stellt 25 rumänische Filme in Einzelportraits vor, als erste deutschsprachige Publikation dieses Zuschnitts. Sie vermittelt den Reiz des rumänischen Kinos, macht neugierig darauf, erläutert Kontexte und lädt ein zu cinéphilem Lesen, zum Entdecken und Kennenlernen. Die Auswahl der vorgestellten Filme beschreibt mehr als ein Jahrhundert rumänischer Filmkunst. Sie besteht vor allem aus Spielfilmen, schließt jedoch auch die dokumentarische Gattung ein. Jeder Text kann für sich gelesen werden, doch ebenso als Chronologie ab 1912. Sie behandelt die 1940er-Jahre und auch Popescu-Gopo, die Arbeiten ab den 1970ern und 1980ern von L. Pintilie bis Demian, von Daneliuc bis Gulea, den Animationsfilm sowie das Neue Rumänische Kino ab den frühen 2000er-Jahren, als Filmschaffende wie Puiu, Mungiu, Porumboiu, Damian, A. Pintilie, Muntean oder Netzer zunehmend internationale Aufmerksamkeit erhielten.
Richard Wagner in Ungarn
Rezeption • Kanonizität • Diskurs
1875 gab Richard Wagner gemeinsam mit Franz Liszt in Budapest ein Konzert – ein außergewöhnliches Musikereignis mit prominenter Besetzung und nach dem Besuch im Sommer 1863 Wagners zweiter Konzertauftritt in der ungarischen Hauptstadt. Der Diskurs in Kritik und Karikatur begleitete beide. Die erste Wagner-Statue überhaupt wurde 1882 auf die Fassade der Budapester Oper gehoben. Mit 17 Komponistenkollegen stand sie dort bis 1939. Eine neue Galerie folgte beinahe drei Dekaden später 1966, Wagners Standbild blieb präsent. Emblematische Lyrik, ein biographischer Roman, der Parsifal zur Balkanquerung, ein bestreikter Tannhäuser und eine Dramentetralogie nach dem Maß des Ring – nicht nur daran zeigen sich Wagners ästhetische und fiktionale Kanonizität und seine nachhaltige Wirkung in der ungarischen Literatur und im Film. Wagner magyarul? Librettoübersetzungen von Wagner-Opern lagen ab den 1860er Jahren auch auf Ungarisch vor. Aber wie wendet sich König Heinrich an seine Vasallen und was raunt Wotan auf Ungarisch? Richard Wagner in Ungarn zeigt am ungarischen Beispiel das Nachleben von Werk und Figur auf und analysiert Produktivität und Qualität dieser Wagner-Rezeption in Ostmitteleuropa.
Als herausragende Fußballregion ist das östliche Europa noch wenig bekannt. Dies zu ändern, haben sich Historiker, Kunsthistoriker, Literaturwissenschaftler und Zeitzeugen zusammen aufs Spielfeld begeben. Dort gehen sie den Verbindungen von Fußball mit Geschichte und Gesellschaft, Literatur und Kunst sowie Architektur und Film nach. Sie zeigen ihr Können vom Denk-Anstoß bis zur Steilvorlage. Gemeinsam mit ihnen spielen Autoren aus acht Literaturen des östlichen Europa Doppelpässe. Denn zugleich enthält der Band eine kleine Anthologie mit bislang unveröffentlichten oder erstmals auf Deutsch erscheinenden Texten. Sie stellen den Fußball vor, lassen ihn spielen und sprechen. In reicher Bebilderung erscheinen Tore und Fußballerikonen, Tribünen und Stadien, Licht und Schatten des Fußballs in dieser Region. Die sportlichen Zielpunkte könnten attraktiver nicht sein: die Champions-League-Finals der Frauen und Männer in Kiew und die Fußball-WM 2018 in Russland. Wenn also der Osten eine Kugel ist, geht dort die Sonne auf.
"Die Mauer wurde wie nebenbei eingerissen"
- 264 páginas
- 10 horas de lectura
'Die Mauer wurde wie nebenbei eingerissen', schreibt Ingo Schulze im Rückblick. En passant wäre geschehen, was allenthalben als zentrales Ereignis der 1989er Herbsttage gesehen wird? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt, von dem aus der Band Literatur der vergangenen 20 Jahre ins Blickfeld rückt. Die Beiträge befassen sich ausdrücklich nicht nur mit deutschen, sondern auch mit polnischen, russischen, schwedischen und ungarischen Texten. Dies öffnet den ästhetischen Diskurs über 'Literatur nach 1989/90 und lässt ihn in einem neuen Licht erscheinen. Angesprochen werden dabei Parallelen und Verflechtungen sowie Dissonanzen und Divergenzen. Schulzes Wort von der Beiläufigkeit des Mauerfalls relativiert mithin den allgemeinen historischen Jubel über die sogenannte 'Wende' und verweist auf differente Kontexte. Stephan Krause, Dr. phil., Studium der Germanistik, Romanistik und Hungarologie in Berlin, Aufenthalte in Frankreich, Ungarn und Polen, seit 2011 Gastwissenschaftler am GWZO an der Universität Leipzig. Friederike Partzsch, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Leipzig und Berlin, dann Sprachassistentin in Frankreich und Tschechien, seit 2008 DAAD-Lektorin an der Uniwersytet Kazimierza Wielkiego in Bydgoszcz/Polen.
Topographien des Unvollendbaren
- 391 páginas
- 14 horas de lectura
Franz Fühmanns literarisches Werk bildet eine weitverzweigte, sprachlich wie inhaltlich faszinierende Topographie. Seine expliziten Versuche, Orte zu begreifen und in Sprache und Schrift(-sprache) zu übersetzen, erweisen sich als unvollendbarer Vorgang und als Vorgehen im Unabgeschlossenen, denn Verbruch und Verdikt bleiben aus. Vier Schaffensbereiche bzw. Texte Fühmanns dienen als Säulen der Untersuchung. Grundlegend neue Einsichten eröffnen die Einzeichnung des Bergwerks und die Verortung der Nachdichtung in enger Korrespondenz mit zentralen Texten wie '22 Tage' und dem Mythos-Essay im Saigerriss von Fühmanns Gesamtwerk. Die Betonung der reichen Verschiedenartigkeit und Vielgestaltigkeit in Fühmanns Literatur wird um die Dimensionen poetischer Relationen und sich fortsetzender Schreibstrategien erweitert. Diese Beschreibung im Rahmen einer Topographie ermöglicht es zudem, ein je nachhaltiges Bei- und Nebeneinander der Orte zu denken und die Offenheit der Texte wesentlich hervorzuheben.