Friedrich Schiller und die Demokratie
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Wie hat sich Schiller zur Demokratie verhalten? Obwohl politische Debatten das Aufklärungszeitalter prägten und die Französische Revolution eine zentrale Rolle spielte, wurde Schillers Rechtsdenken und seine Demokratiebezüge bisher kaum beachtet. Matthias Tresselt beleuchtet in seinem Buch diesen Aspekt. Die Darstellung orientiert sich an einem entpolitisierten Ideenbegriff der Demokratie, der sich von den parteipolitischen Strömungen des späten 18. Jahrhunderts löst. Dieser Begriff umfasst den Schutz der Bürgerfreiheit, die Teilhabe der Staatsbürger an der Herrschaft und die internationalen Bezüge der Demokratie. In acht Abschnitten thematisiert der Autor zeitgenössische Probleme der Staatsrechtslehre und zeigt deren Verarbeitung in Schillers Werk. Diese Abschnitte sind drei Großkapiteln zugeordnet, in denen Schillers Demokratieverständnis entfaltet wird. Dabei wird deutlich, dass Schiller stets den Menschen in den Mittelpunkt stellte und das Wohl der Gemeinschaft vom Schicksal des Einzelnen abhängte. Er legitimiert den Staat vom Individuum her, was einen wichtigen Schritt in Richtung Demokratie darstellt. Tresselt resümiert, dass Schiller, anders als bisher angenommen, ein demokratischer Denker war, der die Demokratie und ihre Struktur verstand und sie unter bestimmten ethischen Voraussetzungen für möglich und erstrebenswert hielt.
