In diesem Buch bewegt sich der Autor Sven Engel im Spannungsfeld zwischen Postmoderne, Entwicklung und Dritter Welt. Er bietet einen Überblick über die Geschichte der Entwicklungstheorie und diskutiert Michel Foucaults Machtanalytik. Engel kritisiert den Post-Development-Ansatz, der postmoderne und poststrukturalistische Theorien integriert. Aus dieser Perspektive wird der Entwicklungsdiskurs der letzten Jahrzehnte als Herrschaftsinstrument über die Dritte Welt betrachtet, wobei Begriffe wie „Entwicklung“ und „Wachstum“ diese Welt konstituieren und unterdrücken. Die Mechanismen der Objektivierung, Professionalisierung und Institutionalisierung in der Entwicklungspolitik sind zentrale Elemente der Unterdrückung. „Entwicklung“ wird als diskursives Kontrollsystem dargestellt, das die Menschen in den Entwicklungsländern gefangen hält. Widerstand kann nur an den Grenzen dieses Systems durch kleine, an indigene Traditionen anknüpfende Alternativen gelingen. Engel ordnet seinen Ansatz im Kontext von Postkolonialismus, feministischer Entwicklungskritik und kulturwissenschaftlichen Perspektiven ein und beleuchtet die Widersprüche und normativen Schwächen des postmodernen Denkens. Seine Auseinandersetzung mit der postmodernen Entwicklungskritik geschieht aus marxistischer Sicht. Engel, geboren 1973, hat Politische Wissenschaft studiert und beschäftigt sich mit Armut, Weltwirtschaft und sozialer Ungerechtigkeit.
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Tariftreuepflichten im öffentlichen Vergaberecht sind das Ergebnis des gesetzgeberischen Versuchs der Ausbalancierung von Wettbewerb und Sozialstaatlichkeit. Ist dieses Mittel legitim? Dies erscheint rechtlich bedenklich. Der Eingriff in die unternehmerische Freiheit gemäß Art. 12 GG und die Koalitionsfreiheit gemäß Art. 9 GG ist offensichtlich. Tariftreueregelungen enthalten zugleich dynamische Verweisungen auf außergesetzliche Normen, nämlich fremde Tarifverträge. Auch die Dienstleistungsfreiheit des Art. 49 EGV und dessen sekundärrechtliche Ausprägungen sind betroffen. Der Bearbeiter setzt sich tiefgreifend mit dem Eingriff in die Koalitionsfreiheit auseinander. Zugleich wird die vollständige und unmittelbare Grundrechtsbindung des Staates bei der reinen Auftragsvergabe bejaht. Die Studie geht auf einen möglichen Verstoß dynamischer Verweisungen gegen das Rechtsstaats- und Demokratiegebot ein. Im Ergebnis kommt der Bearbeiter zur verfassungsmäßigen Zulässigkeit nationaler Tariftreuepflichten.