Barbara Koller Libros

Der poetische Tanz zwischen irdischer Realität und fantastischen Träumen entfaltet sich in dieser Hommage an die Selbstreflexion. Die Erzählung thematisiert die Bewältigung der Gefangenschaft in einer forensischen Anstalt und verwebt autobiografische Gedichte, die tiefsinnige Träume und die Psychologie des menschlichen Wesens erkunden. Übernatürliche Phänomene, wie das Hören von Stimmen, sowie die Auflösung von Vorurteilen finden ihren Platz in einem kunstfertigen Sprachspiel. Ein abwechslungsreicher, melodischer Springbrunnen voller Geistfunken lädt zur Entdeckung ein.

„ Wir können unsere Träume erst verwirklichen, wenn wir uns entschließen aus ihnen zu erwachen.“ Doch jemand, der an Schizophrenie erkrankt ist, ist dem inneren Film, der sich in seiner Psyche abspielt, hilflos ausgeliefert. Er lebt in einem Traum ohne zu wissen, dass es einer ist. Wie man sich dabei fühlt und was man aus seinem wahnhaften Traumzustand zu lernen vermag, davon vermittelt die Autorin einen umfassenden Eindruck. Darüber hinaus zeigt sie Gedankengänge auf, die anderen Betroffenen dabei helfen sollen, ihre Krankheit nicht als grausames Schicksal, sondern als Chance zu begreifen. Das schizophrene Panorama konfrontiert uns mit einer fast unheimlichen Intensität, aber vor allem mit einer völlig fremden Wahrnehmungswelt, zu der der Leser einen breit gefächerten Zugang erhält. Er erfährt wie zart und brutal, wie aufbauend und niederschmetternd, wie spannend und beängstigend zugleich - wie überwältigend und ergreifend diese Welt sein kann.