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Boris Kagarlickij

    Back in the USSR
    Die Revolte der Mittelklasse
    Die Quadratur des Kreises
    Der gespaltene Monolith
    • Trotz ökonomischer Krisen ist das klassische Industrieproletariat im Westen nicht die Hauptkraft des Widerstands gegen den Neoliberalismus. Die Arbeiter konzentrieren sich darauf, ihre Arbeitsplätze zu sichern und sich von Zeit- und Leiharbeitern abzugrenzen. Gleichzeitig rutscht das traditionelle gesellschaftliche Gefüge weg, die untere Mittelschicht wird prekarisiert, und hochqualifizierte Arbeitskräfte sehen sich sozialer Deklassierung gegenüber. Globalisierungsproteste und die Occupy-Bewegung spiegeln eine Revolte des Mittelstands wider, der um seine gesellschaftliche Stellung kämpft. Ob diese Bewegungen zu einer systemsprengenden Kraft werden, bleibt fraglich, solange sie sich einem organisierten Widerstand verweigern. Die Herausforderung besteht darin, wie die drei großen gesellschaftlichen Gruppen – das verbliebene Industrieproletariat, der prekarisierte Mittelstand und marginalisierte Randgruppen – politisch und organisatorisch so zusammenfinden können, dass sie im marxschen Sinne von der Klasse an sich zur Klasse für sich werden und die Grundlage einer neuen Gesellschaft schaffen. Boris Kagarlitzki, ein einflussreicher marxistischer Theoretiker aus Russland, hat eine bewegte politische Karriere hinter sich, die von seiner Verhaftung in den 1980er Jahren bis zu seiner heutigen Rolle als Leiter des Instituts für Globalisierungsstudien reicht.

      Die Revolte der Mittelklasse
    • Back in the USSR

      Das neue Russland

      Der größte Teil des Wohlstands der neuen Wirtschaftselite, die nach dem Ende des Sowjetsystems in Moskau und anderen Städten entstand, ging an die Führung der alten sowjetischen Bürokratie über. Kagarlitzki beschreibt, wie der Umbau der Wirtschaft mit einer unglaublichen Korruption vor sich ging, die Schere zwischen Arm und Reich extrem aufriss und eine breite gesellschaftliche Depression auslöste. Der dramatische Rückgang der Industrieproduktion, der Währungszusammenbruch von 1998, das Erstarken eines neuen Nationalismus und der Krieg in Georgien verhinderten die Herausbildung breiter demokratischer Strukturen. Die Ansätze einer Opposition von unten und der Arbeiterbewegung werden analysiert, ihre Schwäche erklärt. Nach dem 'Schock' des Übergangs entwickelten sich eine umfassende Apathie und ein tiefes Bedürfnis nach Stabilität. Auch wenn es seit einigen Jahren eine neue Euphorie gibt, die sich in Prestigeprojekten und der Herausbildung einer Mittelschicht ausdrückt, wurden die Probleme des Übergangs nicht gelöst. Die postsowjetische Gesellschaft hat es versäumt, sich auf eine demokratische Art zu legitimieren. Die traumatischen Erfahrungen mischen sich jetzt mit den aktuellen Problemen der internationalen Wirtschaftskrise. Die neuen sozialen Spannungen wird man nur verstehen können, wenn man die Altlasten des gesellschaftlichen Umbaus nicht aus dem Blick verliert.

      Back in the USSR