Unsere Lebenswelt ist voller Bilder: Neben Kunstwerken finden sich in ihr Fotografien, Film und Fernsehbilder, Bildsymbole und Alltagsbilder, die auf komplexe Weise Bestandteil unserer visuellen Kultur sind. Wie ‚funktionieren‘ diese Bilder? Welche Strategien entwickeln Menschen, um Bilder zu verstehen und für ihre Zwecke nutzbar zu machen? 30 Jahre nach dem Iconic Turn diskutieren die Beiträge des vorliegenden Bandes, welche Herausforderungen sich heute für Forschungen zur kulturellen Wirksamkeit visueller Medien und dem Bilder-Sehen bieten. Der Sammelband vereint aktuelle Positionen zum Umgang mit den Impulsen des Iconic Turn aus den verschiedenen disziplinären Perspektiven der Kunstgeschichte, Philosophie, Theologie und Geschichte über Film-, Tanz-, Kultur- und Religionswissenschaft bis hin zur Pädagogik.
Dominic E. Delarue Libros




Bild und Raum sind in der Analyse historischer Objekte und Konstellationen kaum voneinander zu trennen, sondern durchdringen sich vielmehr notwendigerweise wechselseitig und interagieren: Bilder wirken in und auf den Raum, Räume werden maßgeblich von Bildern konstituiert und bestimmen unser Verhältnis zu ihnen. Der Sammelband untersucht anhand historischer Fallbeispiele die Potentiale verschiedener Raum- und Bildbegriffe für die Deutung einzelner Kunstwerke. Bild und Raum werden zudem als komplexe Sinnstrukturen aufgefasst, deren Realisierung auf das konkrete Handeln und Wahrnehmen der jeweiligen Akteure, seien es nun Maler, Architekten, Schauspieler, Auftraggeber, Museumsbesucher oder Kuratoren, angewiesen ist. Die Beiträge des Bandes sind zu drei thematischen Gruppen geordnet: Die Räumlichkeit der Bilder. Raumstrukturen in zweidimensionalen Medien (I), Translationen und Interventionen. Orte – Räume – Bildmotive (II), Die Bildlichkeit der Architektur. Bauten und ihre Bilder (III).
Lebensräume gestalten
- 250 páginas
- 9 horas de lectura
Das Bild als Ereignis
Zur Lesbarkeit spätmittelalterlicher Kunst mit Hans-Georg Gadamer
- 489 páginas
- 18 horas de lectura
Für den Heidelberger Philosophen Hans-Georg Gadamer ist ein Kunstwerk kein statisches Objekt, sondern ein sich wandelndes Subjekt, das uns dialogisch gegenübertritt. Kunstwerke sieht Gadamer in ihrem prozesshaften Wesen bestimmt, die im Vollzug überhaupt erst zu ihrem vollen Sein gelangen - der Sinn von Kunst geschieht. Das „Bild als Ereignis“ bezeichnet somit viel mehr als nur einen materiellen Bildträger und einen darüber vermittelten geistigen Gehalt, sondern ein dynamisches Sinngeschehen zwischen Werk und Betrachter. Ausgehend von diesen Überlegungen Gadamers sollen in vorliegendem Band unterschiedliche Formen spätmittelalterlicher Kunst neu diskutiert und so eine Erweiterung kunsthistorischer Betrachtungsweisen angeregt werden. Die Beiträge sind alle aus dem gleichnamigen Kolloquium hervorgegangen, das im Februar 2011 in Heidelberg stattgefunden hat, und widmen sich sowohl theoretischen Fragestellungen als auch der Analyse einzelner Objekte im Kontext des Ereignisbegriffes von Bildern.