In 15 Beiträgen beschäftigen sich Osteuropahistoriker und Musikwissenschaftler mit der Hochkultur in der Sowjetunion. Dabei wird der Umgang mit dem literarischen, künstlerischen und musikalischen Erbe als eine soziale Praktik der bewussten und professionellen Sinnstiftung begriffen. Die alltäglichen und von den Akteuren oft kaum wahrgenommenen Tätigkeiten und Prozesse stehen im Fokus des Interesses. Thematisiert werden die Auswirkungen der historischen Umbrüche auf die Kultur, die Kulturpolitik und die Kulturideale in der Sowjetunion, die Aspekte des Kulturtransfers, der Kulturvermittlung und der Rezeption von Kultur sowie die Rolle des Jazz als Alternativkultur. Der Sammelband ist Ergebnis eines internationalen Kolloquiums, das am Historischen Kolleg (München) unter Leitung von Professor Dr. Igor Narskij stattfand.
Igorʹ Vladimirovic Narskij Libros


Fotografie und Erinnerung
- 621 páginas
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In diesem Buch wird über vieles erzählt: über die Soziologie und Hermeneutik der privaten Fotos, über den Antisemitismus in der UdSSR, über die Konflikte des Bildlichen und Verbalen, über den Alltag in der sowjetischen Provinz, über die Unzuverlässigkeit der Selbstzeugnisse, über die familiäre Kommunikation und Amateurfotografie in der Sowjetunion und anderes mehr. Ungeachtet dessen, dass der Autor ein Historiker ist, soll in dem Buch keine wissenschaftliche Forschung im eigentlichen Sinne des Wortes vorgenommen werden, sondern der Autor versteht sein Buch eher als ein belletristisches Experiment. Das Ergebnis ist ein bizarres Geflecht aus eigenen Erinnerungen, aus familiären Überlieferungen, aus wissenschaftlichen Essays und Nachschlagtexten. Nach vielen Recherchen aufgrund von Fotografien der Familie, von mündlichen Erzählungen, privaten Dokumenten und seinen eigenen Erinnerungen schafft Igor Narskij einen einzigartigen »Fototext« und seinen persönlichen Erinnerungsort.