Un joven neurótico ve perturbadas sus rutinas por la indeseada visita de un viejo amigo. La realidad se entrelaza con las ensoñaciones homicidas del protagonista. Como en la pesadilla de un arquitecto, las formas nacen, crecen, se retuercen, se disuelven, gritan hasta enloquecer. Si existe un dibujante elegante hasta el desafecto, alguien que convierta el humor más raro en un vértigo quieto de líneas y manchas, ese es Max Baitinger.
Dry humor and precise drawings personify the regimented protagonist, whose
orderly life is disrupted by the arrival of Roehner, an unwanted and unloved
houseguest. Hilarious imaginations of Roehner's elimination take shape.
In Norse mythology, Heimdall is the guardian among the gods. He is not particularly brave, at least not as brave as his powerful brother Thor or his father, the all-knowing creator god Odin. But Heimdall has a gift: he sees everything, even his own eyebrows. That's why it is his job to be vigilant. Day and night, he sits watching on the roof of Valhalla while everything goes its regular course: every day the warriors train in battle, every evening their wounds are healed and they can carouse together - Valhalla is a true warrior's paradise. But soon they will join the gods in the final battle. When the great wolf eats the sun and thus ushers in Ragnarok, the end of the world, Heimdall will have to warn them all in time with his big horn. His eyes fixed on the sun, he waits and wanders off with his thoughts. What if he fails? In striking black-and-white drawings, Max Baitinger takes up motifs and forms of the old Icelandic gods' songs. Seen through the eyes of the brooding god Heimdall, the saga of the downfall of the world becomes a relatable and comical tale of human fears and doubts.
Vor 400 Jahren wurde Sibylla Schwarz in Greifswald geboren, mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Mit 17 Jahren starb sie an der Ruhr. In diesem kurzen Leben verfasste Sibylla Schwarz über hundert Gedichte von großer poetischer Kraft, die auch von einem erstaunlichen Selbstbewusstsein als Bürgerin, Dichterin und Frau zeugen. Ihr Gedicht “Ein Gesang wider den Neid” wurde von der Literaturwissenschaftlerin Erika Greber als das “wohl erste kompromisslos feministische Gedicht der Weltliteratur” angesehen. Fast zwei Jahrhunderte gehörte die Barockdichterin zu den bekanntesten weiblichen Namen der Literatur und geriet dann in Vergessenheit.Max Baitinger hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sibylla Schwarz aus der Vergessenheit zu holen. Er verbindet Leben und Werk der Barockdichterin mit seiner ganz eigenen Betrachtung ihrer Person und lässt die Leser:innen am Entstehungsprozess seiner Comicbiografie teilhaben. Für “Sibylla” wurde Max Baitinger 2020 mit dem Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung ausgezeichnet.
In Zeiten von Unsicherheit und Aufruhr ist es gut, einen inneren Rückzugsort zu haben. Besonders wenn man als Künstler auf Unverständnis stößt, oder in einem unvorsichtigen Moment vom ruhelosen Internet angesprungen wird. „Happy Place“ von Max Baitinger versammelt Geschichten über die Suche nach Balance in einem Alltag voller Absurditäten. In dem Ärzte Maschinen mit der Diagnose von Patienten beauftragen und man zugleich von seinem eigenen Computer gefragt wird, ob man ein Roboter sei. In dem man für die Gesundheit blaue Flecken aus dem Sportstudio in Kauf nimmt, und einen das griesgrämige Steuersystem vom Fenster aus beobachtet. Um bei all dem nicht das Gleichgewicht zu verlieren, hilft es, den Tag mit Yogaübungen zu beginnen und einmal tief durchzuatmen. Schließlich will man bereit sein für den Besuch der Inspiration und von aufdringlichen Mitmenschen. Und wenn am Ende doch alles zu viel wird? Ganz einfach: Träume von besseren Orten und streichle die Tiere.
Birgit ist eine langjährige Verwaltungsangestellte, die ihre Arbeit und die Abläufe im Büro genau kennt. An diesem Morgen stellt sich ihre neue Vorgesetzte vor und verteilt Aufgaben. Birgit weiß, dass sie ihrer neuen Vorgesetzten überlegen ist und deren Aufträge mit links erledigen könnte. Doch stattdessen sitzt sie untätig vor dem Bildschirmschoner und wartet ab. Irgendwann packt Birgit einen Karton mit ihren Habseligkeiten und verlässt das Büro. BIRGIT ist die grafische Momentaufnahme einer Figur, die unvermittelt, dabei aber behutsam aus ihrem bisherigen Alltag aussteigt. Wie in seinem Vorgängercomic RÖHNER (Rotopolpress) beweist Max Baitinger einen äußerst humorvollen Umgang mit überraschenden zeichnerischen Mitteln.