Die nationalen Verwaltungssysteme stehen angesichts einer sich ausdehnenden und weiter differenzierenden Unionsrechtsordnung unter steigendem Anpassungsdruck. Sie reagieren darauf jeweils unterschiedlich. Die aus einer deutsch-italienischen Zusammenarbeit hervorgegangenen Beiträge nähern sich dem Thema unter drei Gesichtspunkten: Zunächst werden die Wirkungszusammenhänge bei der Europäisierung bzw. Internationalisierung der nationalen Verwaltungen in den Blick genommen, verbunden mit der Frage, inwieweit die feststellbaren Konvergenzen tatsächlich zu einer tiefergehenden Transformation der Verwaltungssysteme führen. Sodann geht es um Modernisierungsimpulse, die von einem durch die Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes beförderten Wettbewerb der nationalen Verwaltungen ausgehen, und schließlich um die Frage, wie trotz unterschiedlicher Rechts- und Verwaltungstraditionen der EU-Mitgliedstaaten eine effektive europäische Rechts- und Implementationsgemeinschaft verwirklicht werden kann.
Cristina Fraenkel Haeberle Libros


Die Universität im Mehrebenensystem
Modernisierungsansätze in Deutschland, Italien und Österreich
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Universitas semper reformanda est: Die Entwicklung einer Institution, welche die abendländische Kultur entscheidend mitgeprägt hat, wird anhand von drei europäischen Fallbeispielen (Deutschland, Österreich und Italien) dargelegt. Cristina Fraenkel-Haeberle untersucht dabei die sich abzeichnenden Internationalisierungsprozesse sowie die Mehrebenenstruktur des Hochschulwesens, das von der globalen Dimension bis hin zur Landes- bzw. Regionalebene reicht. Nach einer Schilderung der mittelalterlichen Entstehung der universitas als tradierte europäische Institution beleuchtet sie das immerwährende Spannungsverhältnis zwischen universitärer Selbstverwaltung und staatlicher Aufsicht rechtsvergleichend. Ebenfalls rechtsvergleichend analysiert sie die sich gegenwärtig abzeichnenden Entwicklungen unter dem Stichwort „Wettbewerbsgedanke im Hochschulwesen“ im Verhältnis zur traditionellen „Ordinarienuniversität“.