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Inken Tegtmeyer

    Wozu in der Philosophie wissenschaftliche Texte geschrieben werden
    Wissenschaft als Gabentausch?
    • Wissenschaft als Gabentausch?

      Gabentheoretische Interpretationen wissenschaftlicher Praxis

      Wir sind es gewohnt, unser soziales Handeln und unsere Motivationen in Anlehnung an ökonomische Modelle zu verstehen. Nicht ohne Grund wird in vielen Bereichen über Tendenzen der ‚Ökonomisierung‘ diskutiert. Dieser Essay geht der Frage nach, welche Alternativen uns zur Verfügung stehen, jenseits wirtschaftlicher Logik über unsere Formen sozialen Austauschs nachzudenken. Entwickelt wird dafür eine Heuristik, die sich mit Unterscheidungen aus verschiedenen gabentheoretischen Überlegungen auseinandersetzt und daran anknüpfend ein vielfältiges Spektrum von Denkmöglichkeiten ausbreitet. Welche Einsichten sich mit Hilfe dieser Heuristik gewinnen lassen, wird im Essay exemplarisch an zwei wissenschaftlichen Praxiszusammenhängen ausprobiert: Wissenschaftliche Vortrags- und wissenschaftliche Textpraxis werden daraufhin befragt, wie wir sie verstehen, wenn wir sie beispielsweise als Gabentausch oder aber als Formen der Partizipation interpretieren: Wie verändern sich die Deutungen, wenn wir unterschiedliche Transaktionsformen als Interpretationsgrundlage wählen? Was macht es mit uns und unserer Haltung anderen gegenüber, wenn wir die Transaktionsgegenstände als Spenden, Opfergaben oder Geschenke verstehen? Dieser Essay will mit seinen Erkundungen der Vielfalt menschlicher Transaktionsmöglichkeiten dazu einladen, neu und aus anderen Perspektiven nicht nur über wissenschaftliche Praxis nachzudenken.

      Wissenschaft als Gabentausch?
    • Wozu werden in der Philosophie wissenschaftliche Texte geschrieben? Diese Frage stellt sich, weil dieses Genre für die Philosophie nicht das einzig mögliche und daher auch nicht selbstverständlich ist. Welche Interessen führen zu und zeigen sich in dieser sehr spezifischen Ausdrucksform? – Das zunächst unüberschaubare Gebiet der komplexen Zusammenhänge, auf dem sich diese Interessen formieren, wird in der vorliegenden hermeneutischen Erkundung begehbar gemacht und skizzenhaft kartographiert. Den Ausgangspunkt bildet dafür das Selbstverstehen derjenigen, die wissenschaftliche Texte in der Philosophie schreiben und damit aller Wahrscheinlichkeit nach Interessen verfolgen. Die Arbeit fragt danach, in welchen Zusammenhängen dieses Selbstverstehen einerseits zum Philosophieverständnis, andererseits zum Wissenschaftsverständnis steht, was daraus für die Schreibpraxis als Prozess und für die Textgestaltung als deren Ergebnis folgt, und umgekehrt, welche Auswirkungen das Schreiben wissenschaftlicher Texte auf das leibkörperliche, narrative, soziale und historisch-kulturelle Selbstverstehen der Schreiberinnen und Schreiber hat. Damit bietet sie nicht nur für das philosophische, sondern für jedes wissenschaftliche Schreiben vielfältige und bedenkenswerte Ausgangspunkte zur Reflexion.

      Wozu in der Philosophie wissenschaftliche Texte geschrieben werden