Mit dem Anwerbeabkommen 1966 wurde damit begonnen, gezielt Arbeitskräfte aus Jugoslawien anzuwerben. Das Buch dokumentiert diese Geschichte und bettet sie ein in historische Analysen. Dabei werden Hintergründe und Diskurse, Strukturen, Akteurinnen und Akteure und deren Motive ebenso behandelt wie noch heute wirksame Zuschreibungen und Reduktionen etwa im Balkanismus in der Popularmusik oder in Ausstellungskonzepten. Zudem gewährt das Buch Einblicke in die Arbeits- und Lebensbedingungen der jugoslawischen Arbeitsmigrantinnen und -migranten, wobei speziell die Migration von Frauen und die Schwierigkeiten bei der Betreuung und Bildung der Kinder behandelt wird. Indem dieses Buch einiges davon erzählt, was war, ist es ein Beitrag zur Anerkennung der Realitäten ehemaliger „Gastarbeiter“ und „Gastarbeiterinnen“ als integrativer Teil der österreichischen Nachkriegsgeschichte.
Ali O. zbas Libros


50 Jahre türkische Gast (?) Arbeit in Österreich
- 375 páginas
- 14 horas de lectura
50 Jahre umfasst nun schon die Geschichte der Arbeitsmigration nach Österreich, etwas weniger der entsprechende Diskurs über Migration und „Integration“. Wenig gehörte Stimmen sind nach wie vor jene der Migrantinnen selbst. Herzstück dieses Buches sind daher die darin versammelten Interviews. Sie lassen sich als Bilder und Spiegelbilder lesen: Sie geben eine Fülle von Einblicken in verschiedene Lebenswirklichkeiten, Beweggründe, Schwierigkeiten, Träume u. v. m von türkischen MigrantInnen der ersten Generation wieder. Für Angehörige der Mehrheitsgesellschaft ergibt sich ein wohltuender Perspektivenwechsel: Der Blick auf MigrantInnen wird zu einem Blick auf österreichische Arbeitswelten, ÖsterreicherInnen und österreichische Politik aus deren Sicht. Wissenschaftliche Analysen und Essays ergänzen die individuellen Biographien. Sie halten Vorurteilen Fakten entgegen, überlegen Strategien und beziehen engagiert und kritisch Stellung. Das Buch ist durchgehend zweisprachig (deutsch und türkisch).