Karen Krüger, geboren 1975 in Marburg, wuchs im badischen Waldshut-Tiengen und in Istanbul auf, wo sie Abitur machte. Sie studierte Geschichte, Soziologie und Romanistik in Bielefeld, Berlin und Bordeaux und hatte mehrere Forschungsaufenthalte in Afrika. Heute ist sie Redakteurin im Feuilleton der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Die Türkei ist als Brücke zwischen Europa und der islamischen Welt von großer Bedeutung, insbesondere für die drei Millionen Menschen türkischer Herkunft in Deutschland. Dieses Buch beleuchtet die inneren Veränderungen in der Türkei sowie das Leben und die Konflikte innerhalb der türkischen Community in Deutschland. Es bietet einen aufschlussreichen Generationenbericht, der mit Klischees aufräumt. Zwei Jahre nach den Protesten gegen die Regierung Erdogan und die Zerstörung des Gezi-Parks in Istanbul werfen die Autorinnen einen Blick auf die junge Türkei und deren kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Entwicklungen. Am Bosporus prallen Ost und West aufeinander, und seit die muslimisch-konservative Partei unter Recep Erdogan regiert, scheint der Druck auf die junge Generation gestiegen zu sein, sich künstlerisch und persönlich zu entfalten. Diese Entwicklung wird durch die engen Moralvorstellungen und finanziellen Interessen des türkischen Staatspräsidenten beeinflusst. Themen wie Kunst, Stadtplanung, Religion und das Nachtleben in Istanbul werden behandelt, ebenso wie die Herausforderungen, denen Frauen und Familien gegenüberstehen.