Die halbe Revolution
1989 und die Folgen
1989 und die Folgen
Das Jahr 1989 hat Europa völlig verändert. Der Eiserne Vorhang fiel, Deutschland wurde wiedervereinigt, Europas Grenzen öffneten sich - und das alles, ohne dass ein Schuss fiel. Lange bevor diese Bewegung die Straßen beherrschte, hatte sie in den Kirchen ihren Anfang genommen. Am Beginn dieses Weges stehen einige wenige Menschen in verschiedenen Ländern, die mutig und weitsichtig aus ihrem christlichen Glauben heraus gehandelt haben - von Papst Johannes Paul II. unterstützt und von Michail Gorbatschow toleriert. Joachim Jauer hat diese Wegbereiter der Wende getroffen und stellt sie vor - ihre Persönlichkeit, ihre Motive, die Umstände und Auswirkungen ihres Tuns.
Berichte eines Augenzeugen über den besonderen Beitrag mutiger Christen zur friedlichen Wende und zur Einheit. Der Autor war rund 30 Jahre als TV-Korrespondent in der DDR und Osteuropa unterwegs, berichtete über die ersten Risse im Eisernen Vorhang und die große Fluchtbewegung aus der DDR. Den Zusammenbruch der sozialistischen Regimes hat er aus nächster Nähe miterlebt. Als Fernsehchronist der Wende beschreibt er den langen Weg zur Einheit, vor allem die Umwege über Polen und Ungarn. Er traf Menschen, deren schärfste Waffe es war, die Wahrheit zu sagen. Er zeigt, wie der Glaube vieler und der Mut Einzelner den Weg dafür geebnet haben, dass Wende und Einheit friedlich zur Realität wurden. 'Oskar Brüsewitz, Friedrich Schorlemmer und Christian Führer in der DDR, Lech Walesa und Jerzy Popieluszko in Polen, Csilla von Boeselager und Imre Kozma in Ungarn, Václav Malý in der Tschechoslowakei – ohne sie wäre der große Aufbruch 1989 nicht in Bewegung gekommen. Ihr größtes Verdienst ist jedoch, dass der Sturz der Diktaturen fast überall gewaltlos blieb. Denn die Christen hatten die Demonstranten gelehrt, sich mit Kerzen statt mit Steinen zu bewaffnen.' Joachim Jauer