Worin liegen die ästhetischen Eigenlogiken der Gattung des Genrebildes, also Darstellungen von Alltagsszenen mit anonymen und meist typisierten Figuren? Seit dem 16. Jahrhundert wurde diese Gattung in der Malerei populär. Sie erlangte ihr künstlerisches Profil in einem Prozess des Dialogs mit und der Abgrenzung von der Reproduktionsgraphik, der Historienmalerei sowie den anderen im Entstehen begriffenen Bildgattungen. Die Beiträger*innen bereichern die kunsthistorische Forschung zum europäischen Genrebild von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne um ikonographische, rezeptionsästhetische und bildwissenschaftliche Aspekte. Dabei stellen sie insbesondere Bildphänomene und künstlerische Strategien der Temporalität, der Ambiguität und der Latenz als spezifische Dimensionen dieser Gattung ins Zentrum ihrer Analysen und liefern so eine Neuperspektivierung der Genremalerei.
Dominik Brabant Libros



Rodin-Lektüren
- 328 páginas
- 12 horas de lectura
Die Modernität der Bildhauerkunst Auguste Rodins wird als Zusammentreffen von Gegensätzen beschrieben: die neuartige Darstellung des menschlichen Körpers als lebendiger Organismus steht dem kalkulierten Einsatz des Fragments gegenüber. Der Kult um die bildhauerische Originalität kontrastiert mit der Reproduzierbarkeit zahlreicher Plastiken. Diese Studie untersucht, wie Rodins Werk zur ikonischen Verkörperung der Moderne wurde, und verfolgt exemplarische Schlüsselmomente in einem vielstimmigen Diskurs, an dem Kunstkritiker, Schriftsteller, Philosophen und Kunsthistoriker beteiligt waren. Im Fokus stehen die Argumentationsweisen, theoretischen Einsätze und methodischen Vorgehensweisen der Autoren, deren divergente Zugänge von der Kunstkritik des Naturalismus und Symbolismus bis zur philosophischen Kulturkritik und der amerikanischen Moderne reichen. In den Diskussionen um Rodin wird deutlich, dass jede neue Lektüre frühere Deutungen aufgreift und neu perspektiviert, was ein dichtes Netzwerk an Entwürfen einer Moderne offenbart, die sich selbst sucht. Die polaren Gegensätze seines Schaffens – Lebendigkeit und Materialität, Original und Kopie, Präsenz und Repräsentation – waren seit den 1870er-Jahren eng verflochten und spiegeln die Ambivalenz der Moderne wider.
Barock
- 365 páginas
- 13 horas de lectura
D. Brabant and Marita Liebermann present a comprehensive exploration of the Baroque period, encompassing its historical, aesthetic, and intellectual dimensions. The first section delves into Baroque as an era, with contributions discussing its multifaceted cultural history during the long 17th century, political thought, and the significance of Catholic worship within the societal and cultural context of the time. The second section examines Baroque as an aesthetic concept, featuring analyses of metaphor and imagination in the poetry of Giambattista Marino, the interplay of power in theater, and the relationship between courtly fashion and urban consumption. It also reflects on sound concepts and aesthetics, Vivaldi's "Sacrum Militare Oratorium" in relation to Venice's representation and military politics, and the 18th-century appropriation of Baroque style in the visual arts of Moravia. The final section addresses Baroque as a mode of thought, exploring the origins of the Baroque concept in visual arts, the Baroque perspective on early Christianity, cultural perspectives through Pietro della Valle, and the knowledge arts of the Baroque era, particularly through Athanasius Kircher's scientific vision. This collection offers a rich and nuanced understanding of the Baroque period's complexity and enduring influence.